Der Faktor Mensch
- Wie kommt die IT zum Menschen?
- Der Faktor Mensch

Bei der Einführung einer neuen IT-Infrastruktur oder auch nur bei einzelnen Tools sollte immer berücksichtigt werden, dass neben der technischen Ebene eine menschliche Ebene berührt und verändert wird. Projektverantwortliche sehen sich plötzlich mit ungeahnten (und oft unsichtbaren) Gegnern konfrontiert: Zum Beispiel mit der Macht der Gewohnheit. Warum soll sich ein Mitarbeiter in eine komplizierte neue Software einarbeiten, wenn es die ganzen Jahre über mit der einfachen MS-Office-Lösung nach seinem Empfinden auch gut ging? Auch persönliche Erbhöfe und gesammeltes Herrschaftswissen werden vielleicht plötzlich infrage gestellt – oder noch schlimmer; überflüssig gemacht. Der Mitarbeiter, der in seiner Abteilung informell als Experte für die Firmendatenbank gilt, verliert an Einfluss und Ansehen, wenn das Datenbanksystem plötzlich umgestellt wird und er sich auf gleicher Augenhöhe mit den Kollegen einarbeiten muss. Er fühlt sich und seinen Arbeitsplatz dadurch plötzlich bedroht. Das erzeugt Ängste und damit Widerstände.
Um diesen „menschlichen Faktor“ von Vornherein einzubeziehen, sollten Unternehmer Projekte sorgfältig planen, wenn es um die Erneuerung der IT geht. Dabei spielt es eine entscheidende Rolle für den späteren Erfolg von Projekten, ob bei der Projektverantwortung auch die fachliche Kompetenz aus den jeweiligen Abteilungen einbezogen wurde, um das anstehende Problem zu lösen.
* Boris Faißt ist Unternehmensberater