Trendwende bei Unternehmenspleiten

Wieder mehr Firmeninsolvenzen in Deutschland

12. September 2013, 15:46 Uhr | Samba Schulte
Bild: Fotolia/Gina Sanders

Aufgrund der erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen steigt die Zahl der Firmenpleiten erstmals wieder seit 2009: In diesem Jahr wird eine Zunahme der Insolvenzfälle um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet.

Im ersten Halbjahr 2013 verzeichnete die Wirtschaftsauskunftei Bürgel ein Trendwende bei den Firmeninsolvenzen: Die Zahl der Unternehmenspleiten stieg von Januar bis Juni 2013 auf 15.349 Fälle, was einer Steigerung von 1,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht. Für das Gesamtjahr prognostiziert Bürgel gar eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von drei Prozent oder 900 Fälle auf bis zu 30.500 Firmeninsolvenzen. Damit stiege der Insolvenzindex erstmals wieder seit dem Jahr 2009. Diese Prognose spiegele weniger die aktuell positive Konjunktureinschätzung als die vergangene Entwicklung wider: »Verantwortlich für die steigende Zahl der Insolvenzen ist vor allem die Nachwirkung der schwachen Konjunktur im letzten Quartal 2012«, erklärt dazu Bürgel-Geschäftsführer Norbert Sellin.

Insbesondere die Industrie und der Dienstleistungssektor verzeichneten mehr Insolvenzen: Am stärksten betroffen seien der Maschinenbau, die Druckindustrie, das Textilgewerbe sowie Speditions- und Logistikunternehmen. Sellin analysiert: »Die Firmen halten sich mit ihren Ausgaben angesichts der nachhaltig getrübten Absatzperspektiven zurück.« Auch die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der Euro-Krise lähme die Investitionsbereitschaft. Weshalb gerade Exportunternehmen unter der schwächeren Weltkonjunktur litten. Außerdem schadete der lange Winter im ersten Quartal 2013 vielen Anbietern. Insgesamt summierten sich so Schäden von 16,3 Milliarden Euro.


  1. Wieder mehr Firmeninsolvenzen in Deutschland
  2. Ausbleibende Aufträge

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