Die Hauptursache für Unternehmenspleiten sind laut Bürgel das Ausbleiben neuer Aufträge sowie die Stornierung und Verschiebung bereits erteilter Aufträge. Außerdem wirke sich das schlechte Zahlungsverhalten mancher Kunden negativ auf die Liquidität der Firmen aus: Zahlunsgverzögerungen führten häufig zu Liquiditätsengpässen und schließlich manches Unternehmen in die Insolvenz. Aktuell seien rund ein Fünftel der Insolvenzen auf diesen Domino-Effekt zurückzuführen. Außerdem sind auch Management-Fehler für Unternehmenspleiten verantwortlich: So könnten falsche Markteinschätzungen, fehlerhafte Produktplanungen und Investitionsfehler zum Scheitern von Unternehmen führen.
Die Insolvenzquote (Firmenpleite je 10.000 Unternehmen) liegt vor allem in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt oder Sachsen hoch. Betroffen sind vor allem Gewerbebetriebe und GmbHs. Insgesamt wurden etwa 6.300 Gewerbebetriebe zahlungsunfähig, bei den GmbHs gab es knapp 6.000 Insolvenzen. An dritter Stelle liegt die Rechtsform Unternehmergesellschaft: Diese kommt auf einen Gesamtanteil von 5,7 Prozent an den Firmeninsolvenzen, womit im ersten Halbjahr 2013 elf Prozent mehr Insolvenzen mit dieser Rechtsform verursacht wurden als im Referenzzeitraum des Vorjahres. Ein Großteil der Insolvenzen resultiert außerdem aus Neugründungen. Insgesamt mussten gut 3.800 Firmen, die nicht länger als zwei Jahre am Markt aktiv waren, Insolvenz anmelden. Bürgel führt diese Zahl unter anderem auf die fehlende Kapitalausstattung der meisten Gründer zurück.