»Wir haben uns verkalkuliert«. Überraschend beteiligt sich Medion am Linzer Notebookhersteller Gericom, der im vergangenen Jahr in die wirtschaftliche Schieflage geraten ist. Grund dafür waren der hohe Eurowechselkurs und der riesige Lagerbestand. Medion und das Geschäft mit Home-Entertainment-Produkten soll Gericom wieder in die Gewinnzone bringen.
Medion beteiligt sich mit dem Kauf eines Aktienpakets von der Oberlehner Beteiligungsgesellschaft zu 24,9 Prozent an Gericom. Firmenchef Oberlehner erhofft sich von der Beteiligung den Verlust von 21 Millionen Euro im vergangenen Jahr wieder ins Plus drehen zu können. »Wir haben uns verkalkuliert«, erklärt Oberlehner im Gespräch mit CRN. »Jetzt werden wir alles dafür tun, um wieder profitabel zu werden.« Medion hat aber nicht nur ein Aktienpaket erworben, sondern wird Gericom auch mit Know-how bei der BTO-Fertigung und dem Umgang mit dem schwachen Dollarkurs zur Seite stehen. Trotzdem werden beide Unternehmen auch in Zukunft von einander unabhängig im Markt agieren und sich selbständig finanzieren. Damit sein Unternehmen künftig wieder Gewinn erzielt, will Oberlehner neben dem Engagement im Notebookmarkt das Home-Entertainment-Segment verstärkt angehen. Dazu hat sich Gericom Mitarbeiter der ehemalige FSC-Mannschaft, nämlich Winfried Hoffmann, der als Executive Vice President bei Gericom agieren wird und Dirk Schnieders an Bord geholt. Diese beiden werden in Zukunft für die Vermarktung von LCD-TVs, DVD-Player sowie Projektoren verantwortlich zeichnen. »Ich habe die beiden engagiert, da sie diesen Markt genau kennen«, begründet Oberlehner seine Neueinstellungen. Gehts es nach dem Gericom-Chef, so werden die Home-Entertainment-Produkte bald bei Anbietern wie Quelle zu finden sein.