Der Storage-Markt wächst nach wie vor rasant, das Akquisitionsobjekt Maxtor wurde anscheinend gut integriert, man ist an der Front neuer Technologien wie Perpendicular-Recording – eigentlich ist bei Seagate alles in Butter. Eigentlich – bis auf den Flash-Sektor, hier hinkt das Unternehmen hinterher. CEO Bill Watkins erklärt, wie er den Markt derzeit sieht und wo seine Strategieschwerpunkte liegen.
Watkins: Auf jeden Fall. Wir mussten zwar rund die Hälfte der Maxtor- Mitarbeiter entlassen. Aber es war letztendlich eine taktische Akquisition, keine strategische. Es war auch kein Merger. Wir wollten diverse Produkte und Märkte von Maxtor bekommen, und das hat geklappt. Wir konnten auch bei der Integration enorme Synergien heben. Beispielsweise hat Maxtor alle seine Schreib-Lese- Köpfe und große Teile seines Media- Bedarfs auf dem freien Markt zugekauft. Nun werden alle Maxtor- Laufwerke mit Köpfen aus unseren Werken ausgestattet. Bei uns lief letztes Jahr ohnehin alles darauf hinaus, auf Perpendicular- Recording umzustellen. Dafür haben wir große Kapazitäten aufgebaut, und die können wir jetzt besser füllen.
Watkins: Ich würde mal so sagen: Maxtor war beispielsweise richtig gut bei Branded-Produkten. Da waren sie uns richtig voraus und hatten Märkte besetzt. Wir hatten im Branded-Solutions-Bereich sieben Produkte, Maxtor hatte hier neun. Das hat perfekt gepasst. Von Maxtors Branded-Solutions-Group haben wir übrigens auch alle Mitarbeiter übernommen, auch sehr viele von ihrer Enterprise-Group. Wir werden Maxtor voraussichtlich bereits im Dezember vollkommen integriert haben. Und dann hoffe ich, werden wir auch wieder zu Bruttogewinnmargen von knapp 25 Prozent zurückkehren.
Watkins: Wenn ich mir keine artverwandten Märkte zukaufe, sondern in vollkommen neue Märkte oder neue Technologien gehen würde. Der Flash-Bereich ist so ein Beispiel.
Watkins: Nun, ich würde sagen: Wir sehen uns den Markt sehr genau an. Fakt ist, dass Festplatten immer als eine Industriekomponente angesehen wurden. Die eigentliche Wertschöpfung fand erst statt, als andere Firmen damit ein Produkt oder eine Lösung bauten. Ein MP3-Flash-Player ist aber bereits ein von einer Storage- Firma fertiges Consumer-Produkt. Hier bleibt viel mehr Marge beim eigentlichen Hersteller hängen. Und deswegen müssen wir uns hier intensiver engagieren.
Watkins: Das war ein Fehler. Ich wünschte, ich hätte diese Anteile heute noch. Wir haben damals nicht erwartet, dass dieser Markt einen so rasanten Aufschwung erfährt. Mehr kann ich dazu heute nicht sagen. Sicher ist nur: Diese Technologie ist sehr interessant für uns.