Wisecom verrät den Channel

23. September 2004, 0:00 Uhr |

Wisecom verrät den Channel. Um Small Offices und Home Offices ebenso wie technikbegeisterte Privatkunden über den Fachhandel zu erreichen, wollte Wisecom ein europaweites Netz an Distributoren aufbauen. Heute liegen die Wisecom-Produkte jedoch lediglich bei Lidl auf dem Wühltisch.

Wisecom verrät den Channel

»Wisecom stärkt Europa-Vertrieb« ? so kündigte der taiwanische Anbieter vor zwei Jahren vollmundig an. Als Zielgruppe für die Wisecom-Produkte nannte Peter Stengel, neben Marnix Overwater einer der beiden Geschäftsführer der neu gegründeten Wisecom GmbH, damals Small Offices und Home Offices sowie technikbegeisterte Privatkunden. Um diese Kunden über den Fachhandel gut zu erreichen, sollte ein europaweites Netz an Distributoren aufgebaut werden. Der Distributor, den Wisecom in Deutschland präsentierte, löste den Distributionsvertrag jedoch wenige Monate später schon wieder auf: Weder Lieferfähigkeit noch Preise hätten gestimmt ? und im Übrigen wolle man mit dem Hersteller unter keinen Umständen je wieder etwas zu tun haben. Wisecom hüllt sich in Schweigen: »An einem Gespräch haben wir kein Interesse«, so die lapidare Antwort bei einem Anruf der CRN in der Wisecom-Niederlassung in Duisburg. Auch ansonsten gibt sich das Unternehmen recht wortkarg: Auf der Webseite www.wisecom-gmbh.de heißt es schlicht: »Sie sehen hier eine soeben freigeschaltete Homepage. Es sind noch keine Inhalte hinterlegt worden.« Kein Ruhmesblatt für eine Firma, die seit etwas mehr als zwei Jahren mit einer eigenen GmbH in Deutschland agiert und als europäische Tochter von CIS Technology, immerhin Teil eines Unternehmens mit 1.300 Mitarbeitern und mehreren hundert Millionen Euro Umsatz, auftritt.

Entsprechend verzweifelt sind auch die Kunden: In den entsprechenden Foren im Internet ist die Suche nach Treibern für die Wisecom-gelabelten Produkte inzwischen gang und gäbe. Einzig beim Food-Discounter Lidl hat Wisecom noch einen Stein im Brett: Dort läuft derzeit wieder eine Aktion mit einem WLAN Access Point für 22 Mbit/s zum Preis von 79,99 Euro. Nicht gerade ein echtes Schnäppchen: Von etablierten Markenherstellern wie D-Link oder Belkin gibt es dafür anderswo schon komplette WLAN-Router mit Firewall und Access Point.


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