Yamaha bleibt UE-Channel treu

8. Juli 2004, 0:00 Uhr |

Yamaha bleibt UE-Channel treu. Wie Yamaha bauen immer mehr Unterhaltungselektronik-Hersteller ihr Sortiment mit digitalen Produkten aus. In ihrem etablierten Vertriebskanal scheuen jedoch viele UE-Händler vor komplexen Geräten, wie einer vernetzten Home-Entertainment-Anlage, zurück.

Yamaha bleibt UE-Channel treu

Nach dem Erfolg von Digitalkameras und MP3 Playern greift die digitale Revolution auf traditionelle Audio- und Video-Geräte über. Digitale Festplattenrecorder oder komplett vernetzte Home- Entertainment-Systeme, wie »Music Cast« von Yamaha, stellen aber für viele UE-Fachhändler ohne IT- und Netzwerk-Kenntnisse ein Problem dar. Yamaha vertreibt das Produkt bislang über seinen bewährten Channel aus UE-Fachhandel, Retaile sowie UE-Kooperationen. Trotz IT-Features sei »Music Cast« eben kein IT-Produkt, erklärt Yamaha-Vertriebsleiter Thorsten Eckartz. Außerdem habe Yamaha als klassischer UE-Anbieter im IT-Channel noch keinen Namen. Und eine Verschmelzung der UE- und IT-Kanäle sei derzeit nicht einmal ansatzweise erkennbar. Bei den Flächenmärkten und Retailern fänden sich zwar beide Bereiche, aber getrennt voneinander: »Was noch fehlt sind die Schnittstellen. In der Praxis funktioniert Konvergenz noch nicht.«

Vor allem bei den Flächenmärkten registriert Eckartz aber eine wachsende Nachfrage nach digitalen Produkten: »Viele suchen nach Möglichkeiten, sich mit Konvergenzprodukten auf neue Segmente und Kundenzielgruppen zu fokussieren.« Schwieriger sei der Einstieg bei kleineren UE-Händlern, die Yamaha unbedingt mit einbeziehen will, um laut Eckartz eine möglichst große Bandbreite im Channel zu bewahren. Um das neue Produkt im Handel und beim Endkunden zu positionieren setzt der Hersteller auf POS-Eyecatcher, wie Riesen-Displays, reichlich Hilfestellung bei der Installation sowie Intensivschulungen, die Problemlösungen etwa bei WLAN anbieten oder Tipps zur Vermarktung von Zusatzgeschäften geben. »In den großen Häusern bemühen wir uns außerdem, ein oder zwei Verkäufer mit IT-Affinität zu finden«, meint Eckartz.

Außerdem hilft Yamaha mit Mailings und vorbereiteten Anschreiben für die gezielte Kundenansprache. Denn Eckartz weiß aus Erfahrung, dass nicht immer mangelndes technisches Wissen der Grund für die Zurückhaltung ist: »Oft wissen die Händler einfach nicht, für welche Kundengruppe solche Produkte geeignet sind und wie sie diese dafür interessieren können.« Auch kaufmännische Ängste, hochpreisige Produkte wie Flat-TVs oder Home-Entertainment-Systeme ins Sortiment zu nehmen, spielten eine Rolle. Immerhin kostet allein der MC-Server 2.200 Euro, ein Client 700 Euro. Und Yamaha stellt keine Kommissionsware zur Verfügung. Dafür gibt es ein Demoprodukt und entsprechenden Support sowie kostenloses POS-Material. Auch »kaufmännische Hilfen« stellt Eckartz in Aussicht.

Allen Hilfestellungen zum Trotz schrecken immer noch viele UE-Händler vor digitalen Produkten zurück. Dabei sei ein Umdenken absolut erforderlich, betont Eckartz: »Fachhändler müssen sich weiterentwickeln und auf die neuen digitalen UE-Produkte einlassen, wenn sie überleben wollen.« Zumal nicht nur klassische UE-Anbieter, wie Philips, sich auf solche Produkte fokussieren, sondern auch immer mehr IT-Hersteller in dieses Marktsegement eindringen. Auch Yamaha baut nicht nur »Music Cast« gezielt weiter in Richtung Heimvernetzung aus. Weitere Produkte, etwa ein DVD-Harddisc-Recorder, sollen folgen. Der Hersteller will sich zu einem Komplettanbieter entwickeln, der die gesamte Range digitaler Produkte vom Flat-TV über Musikanlage bis zur kompletten Heimvernetzung abbildet.

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Drahtloses Musiknetzwerk »Music Cast«

Was auf den ersten Blick wie eine Hifi-Anlage aussieht, ist ein kabelloses Entertainment-System, das Musik von verschiedensten Quellen über einen zentralen Audio-Server in mehreren Räumen gleichzeitig verfügbar macht.

Auf der 80-Gigabyte-Festplatte des digitalen Audio-Servers MCX-1000 lassen sich Musikstücke von CDs und externen Quellen im MP3-Format speichern. Die Musik wird vom Server über ein Netzwerk an bis zu sieben Clients verteilt. Zur Konfiguration des Servers und des Audio-Netzwerks lässt sich ein externes Display anschließen. Die Kommunikation mit den Clients geschieht über ein TCP/IP-Netzwerk, das sich auch kabellos per WLAN realisieren lässt. Auch ein bereits bestehendes PC-Netzwerk kann zur Datenübertragung genutzt werden.

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INFO

Yamaha Elektronik Europa GmbH
Siemensstraße 22-34, D-25462 Rellingen
Tel. 04101 309-0, Fax 04101 309-300
www.yamaha-online.de


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