Zahl der Unternehmenspleiten geht deutlich zurück
Zahl der Unternehmenspleiten geht deutlich zurück: Endlich einmal eine gute Nachricht: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen geht nachhaltig zurück. Wie robust die deutsche Konjunktur mittlerweile ist, zeigt der Monat Juni. Privatpersonen merken davon allerdings nichts.
Laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden ging die Zahl der Firmenpleiten nach einem Zwischenbericht für 2006 um über 15 Prozent zurück. Zwischen Januar und Ende Juni mussten »nur« noch 16.265 Firmen den Gang zum Amtsgericht antreten. »Damit setzt sich der seit dem vergangenen Jahr zu beobachtende Trend rückläufiger Unternehmensinsolvenzen auch in diesem Zeitraum fort«, so die Beobachtung der Statistiker. Wie gut mittlerweile das konjunkturelle Umfeld den Firmen bekommt, zeigt der Monat Juni: Die Zahl der Firmenpleiten reduzierte sich sogar um fast 30 Prozent auf 2.419 Fälle. Folglich ging auch die Höhe der Insolvenzschäden zurück. Die voraussichtlichen offenen Forderungen der Gläubiger betrugen 16,9 Milliarden Euro, nach 18,3 Milliarden im ersten Halbjahr 2005. Rund 60 Prozent aller Forderungen entfällt auf Insolvenzen von Firmen, der Rest geht auf das Konto von Verbrauchern, ehemals selbstständig Tätigen sowie Nachlässe. Die Zahl der Insolvenzen dieser in der Statistik zusammengefassten »übrigen Schuldner« ist allerdings nach wie vor steigend: Im ersten Halbjahr 2006 meldeten fast 60.000 Verbraucher Privatinsolvenz an – ein Anstieg um über 40 Prozent. Wirtschaftsauskunfteien wie Creditreform belegen mit ihren Erhebungen, dass sich das gesamtwirtschaftliche Klima deutlich verbessert hat. Dies geht aus positiveren Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Lage bei Aufträgen, Umsatz, Ertrag und Beschäftigung zurück, als noch vor einem Jahr. Im Branchenvergleich weise laut Creditreform erneut die chemische Industrie von den zehn bewerteten Wirtschaftsbereichen die beste Performance auf. Bei der Branchenbonität und dem Zahlungsverhalten erreiche die chemische Industrie Spitzenpositionen. Den zweiten Platz belegt der Sektor Metall- und Elektroindustrie, der sich deutlich verbesserte. Sorgen bereite aber der Wirtschaftszweig Verkehr und Logistik. Er liegt im von Creditreform ermittelten Branchenindex abgeschlagen am unteren Ende des Rankings.