Infineon

Ziebart tritt ab:

5. Juni 2008, 0:00 Uhr | Martin Fryba

Wolfgang Ziebart gibt seinen Posten als Vorstands-Chef zum 1. Juni »aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung des Unternehmens« auf, so die offizielle Mitteilung von Infineon.

Ziebart trat nach wochenlangen erbitterten Machtkämpfen über den Kurs des Chip-Herstellers und einem Milliardenverlust im ersten Quartal zurück. Probleme im operativen Geschäft hatten an der Spitze zu einem Machtkampf geführt. So soll Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley Medienberichten zufolge die Ablösung Ziebarts betrieben haben. Dem Manager Kley sei einstimmig das Vertrauen ausgesprochen worden. Uneinig sollen sich Kley und Ziebart in der Frage gewesen sein, ob sich Infineon mit dem niederländischen Wettbewerber NXP zusammentun soll. Ziebart war offenbar dagegen, während Kley für eine Fusion votiert haben soll. Infineon schreibt seit mehreren Quartalen hohe Verluste, vor allem wegen Qimonda. Die Tochter, an der Infineon 77,5 Prozent hält, hat unter dem Preisverfall bei Speicherchips zu leiden. Alleine von Januar bis März verlor Infineon unter dem Strich rund 1,37 Milliarden Euro.

Bauer hat daher ein striktes Sparprogramm angekündigt, um den Konzern wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Der Manager ist seit der Ausgliederung aus dem Siemens-Konzern 1999 Vorstandsmitglied. Infineon will unter anderem die Herstellungskosten weiter drücken und das Unternehmen straffer organisieren. Infineon beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit rund 43.000 Mitarbeiter, davon etwa 13.500 bei der defizitären Tochter Qimonda.


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