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Preisverfall bei IT-Dienstleistungen nimmt zu

In Konkurrenz mit Einmann-Unternehmen

Autor:Ulrike Garlet • 30.7.2008 • ca. 0:55 Min

Andere Systemhäuser sehen sich zunehmend in Konkurrenz mit Einmann-Unternehmen, die beispielsweise aus Jobverlust entstehen. Um im Markt Fuß zu fassen, bieten diese ihr Know-how zu Dumping-Preisen an. Bei klassischen Technikerstunden sieht sich Ronny Steinhagen, Geschäftsführer von IT Works in Nürnberg, mit einem Preisverfall bis zu 45 Euro pro Stunde konfrontiert. Auf Internetseiten von »Billiganbietern« finden sich sogar Preise um die 25 Euro. Eine Umfrage unter 260 Partnern der Einkaufskooperation Microtrend hat jedoch ergeben, dass profitabel arbeitende Partner im Firmenkundenbereich einen Stundenpreis von 68,79 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer erreichen müssen.

Ein weiterer Grund für den Preisdruck liegt darin, dass viele IT-Dienstleister ihr bisheriges Portfolio durch IT-Services ergänzen, um die sinkenden Margen in anderen Segmenten zu kompensieren. Wo der Wettbewerb steigt, erhöht sich der Druck auf die Preise – ein klassischer Marktautomatismus.

Systemhäuser reagieren mit unterschiedlichen Strategien auf die neue Situation. Ein Konzept: Zur Not die Mitarbeiter nicht voll auszulasten. »Wir verschenken keine Dienstleistungen, nur um die Mitarbeiter auszulasten«, erklärt beispielsweise Tobias Freiwald vom Mainzer Systemhaus Rednet. Rednet setzt die freie Arbeitskraft für Consulting, Pre- Sales oder Konzeptionierung beim Kunden ein. Zudem sei es wichtig, langfristige Projekte mit langfristigen Beschaffungsplänen zu verfolgen. Solche Aufträge versetzen das Systemhaus in eine bessere Position, um günstige Konditionen mit den Herstellern auszuhandeln. Außerdem kann Rednet die eigenen Ressourcen besser einteilen.