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Aufbruch aus dem alten Trott

Mehr auf Services setzen

Autor:Werner Veith • 4.1.2010 • ca. 1:15 Min

Günstigere Software bedeutet vermutlich auch nicht mehr so hohe Einkünfte. Also muss sich Microsoft nach anderen Möglichkeiten umschauen. Eine Möglichkeit zeigen Fusionen und Aufkäufe im letzten Jahr an. So haben die Hardware-Hersteller Dell und Xerox ihre technischen Dienstleistungen durch Zukäufe erweitert. Sie sahen sich mit dem Problem konfrontiert, dass sich ihre Produkte nicht mehr besonders von denen des Markts unterschieden.

Services sind deshalb so attraktiv, weil sie kontinuierliche Einnahmen versprechen. Software wird zwar weiter günstiger, aber deshalb nicht einfacher zu verwenden sein. Durch das Joint-Venture von Avanade mit Accenture hat Microsoft zwar einen Fuß auf dem Markt. Das Engagement im Service-Markt muss aber größer werden.

Bereit sein, loszulassen

Für Microsoft gilt es auch, sich aus Märkten zurückzuziehen, auf denen es zwar noch Geld und Zeit investiert, aber keine Aussicht mehr auf einen größeren Erfolg hat. So hat der Hersteller mit »Zune« auf dem MP3-Player-Markt eine Niete gezogen, und dies wird sich auch so schnell nicht ändern. Im letzten Quartal sanken die Einkommen durch Zune und zugehörige Produkte um 14 Prozent.

Yahoo kaufen

Auf der anderen Seite sollte Microsoft bei Yahoo keine halbe Sache machen, und das Unternehmen übernehmen. Die eigene Suchmaschine Bing ist zwar nicht schlecht, hatte im Dezember 2009 aber nur einen weltweiten Marktanteil von 3,26 Prozent. Dem steht Google mit 85 Prozent gegenüber.

Yahoo ist derzeit das führende Web-Portal und die umfangreichste Website für allgemeinen Content. Durch den Einsatz von Bing als Suchmaschine dort, wird deren Verkehr deutlich wachsen. Allerdings enthält der Deal komplexe Vereinbarungen bezüglich der Einkünfte und heikle Verkehrszusagen. Hinzu kommt eine schwierige technische Umsetzung. Aktuell ist der Deal noch nicht abgeschlossen. Es ist auch derzeit nicht klar, wann das sein wird.