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Aufbruch aus dem alten Trott

Bei Office auf die Konkurrenz reagieren

Autor:Werner Veith • 4.1.2010 • ca. 1:10 Min

Microsoft kommt bei Windows unter Druck. Im vergangenen Jahr sanken die Erlöse bei Windows um 13 Prozent. Dies ist vermutlich auch der geringen Neigung der Unternehmen auf Vista umzusteigen und dem Warten auf Windows 7 geschuldet. Nichtsdestotrotz muss Microsoft die Preise bei Windows um die Hälfte oder mehr senken. Ein guter Zug wäre es auch allen Vista-Nutzern ein freies Upgrade auf 7 zu gewähren, um das negative Image von Vista schneller aus den Köpfen der Anwender zu bekommen.

Zwar handelt es sich bei Windows um Microsofts zentralen Geldbringer. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass Unternehmen vom Markt verschwinden können, wenn sie zu lange gegen Änderungen sträuben. So versuchte Kodak zu lange ihr Filmgeschäft zu schützen. Mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie verlor sie das Spiel.

Ähnlich wie bei Windows muss Microsoft auch bei Office bei den Preisen reagieren. Hier fehlt eine günstige und vollwertige Consumer-Version für unter 20 Dollar. Zwar will der Hersteller mit Office 2010 eine kostenlose Web-Edition bereitstellen. Dieser fehlen aber die besonderen Dinge, wie es sie bei den günstigeren Desktop-Versionen ab 80 Dollar gibt.

IBMs robustes »Lotus Symphony« beherrscht rund 80 Prozent der Funktionen der kompletten Office-Version, und es kostet nichts. Reagiert Microsoft nicht bei den Office-Preisen, werden diese Verkäufe weiter einbrechen.

Es sind aber nicht nur die Consumer-Bereiche. Auch bei den Enterprise-Editionen von Office und Exchange muss der Hersteller reagieren. So ist etwa der Rivale Google mit seinen Cloud-Computing-Lösungen deutlich günstiger. Diese lassen sich aber auch gut einsetzen. So haben beispielsweise die Städte Los Angeles und Washington D.C. ihre Office-Systeme abgelöst und sind auf Google-Apps umgestiegen.