Viele Inventarisierungslösungen helfen dem Administrator, die PC-Landschaft seines Unternehmens im Auge zu behalten. Traditionell setzen diese Lösungen Softwareagenten ein, die der Systemverwalter zunächst auf alle Client-Computern ausbringen muss. Loginventory5 verzichtet auf eine Client-Softwarekomponente und verwendet stattdessen die Bordmittel des Betriebssystems. Für bis zu zwanzig Geräte im Netzwerk ist die Software kostenfrei.
Viele Inventarisierungslösungen helfen dem Administrator, die PC-Landschaft seines Unternehmens im Auge zu behalten. Traditionell setzen diese Lösungen Softwareagenten ein, die der Systemverwalter zunächst auf alle Client-Computern ausbringen muss. Loginventory5 verzichtet auf eine Client-Softwarekomponente und verwendet stattdessen die Bordmittel des Betriebssystems. Für bis zu zwanzig Geräte im Netzwerk ist die Software kostenfrei.
Schmidt’s Login, der Hersteller von Log-inven-tory5, existiert seit über zwanzig Jahren und hat seinen Unternehmenssitz in München. Die aktuelle Version 5.0.2 geht auf die im Jahr 2002 erstmalig vorgestellte Eigenentwicklung Loginventory zurück. Während Inventarisierungs-Konkurrenzprodukte zunächst den Aufbau einer Infrastruktur hinsichtlich Server-Systemen, Datenbanken und Client-Softwareverteilung benötigen, ist Loginventory5 äußerst genügsam. Die Download-Datei für die Installation umfasst nicht einmal 20 MByte.
Die Systemvoraussetzungen erfüllt jeder halbwegs aktuelle PC mit Windows XP Professional oder höher. Client-Computer müssen über Windows 95 oder höher verfügen. Da Loginventory auf Windows-eigene Schnittstellen wie WMI (Windows Management Instrumentation) oder Remote Registry zugreift, gibt es einige Einschränkungen, was Windows 9x und die späteren Home-Editionen aktuellerer Windows-Versionen angeht. Will man diese primär auf den Heimanwender ausgerichteten Windows-Varianten abfragen, so ist dazu ein Anpassung im Anmeldeskript erforderlich. Das Anmeldeskript startet die Hardware- und Softwareanalyse lokal und übermittelt das Ergebnis als Datei an den Management-PC.
Installation und Konfiguration sind innerhalb weniger Minuten erledigt. Fehlende Komponenten wie eine aktuelle C -Laufzeitumgebung lädt der Installer selbstständig nach. Um SNMP-Daten (Simple Network Management Protocol) einlesen zu können, ist die Nachinstallation der kostenfreien NetSNMP-Software auf dem Loginventory-PC erforderlich. Diese Installation führt der Assistent nicht automatisch durch. In der Standardauslieferung wird eine Microsoft Jet/Access-MDB-Datei als Datenbank verwendet. Die Integration in Microsoft-SQL-, MySQL-, PostgreSQL- oder Oracle-Umgebungen ist möglich.
Alle nicht Windows-basierten Netzwerkkomponenten fragt Loginventory per SNMP ab. Über dieses Standardprotokoll gewinnt der Systemverwalter Informationen von Switches, Routern und Netzwerkdruckern. Computer mit Linux und Unix oder auch Mac OS X geben ebenfalls über SNMP Informationen preis. Diese sind in MIBs (Management Information Bases) organisiert, in denen Daten definiert werden. Loginventory analysiert die MIBs Host-Resources, Bridge, Entity, Printer, RFC1213, IP und IF und Interface. Neben den weit verbreiteten, aber als nicht sicher geltenden Versionen 1 und 2c unterstützt die Software auch die verschlüsselte SNMP-
Version 3.
Überblick in Minuten
Nach der Installation stellt die Software zunächst fest, dass sich keinerlei Daten in der Datenbank befinden, und bietet den Erstaufruf der Scanner-Software an. Log-inquiry sucht in Netzwerkbereichen mit unterschiedlichen Credentials nach netzwerkfähigen Geräten und sammelt diese Informationen. Anpassungen des Scans nimmt der Administrator in INI-Dateien vor, beispielsweise wenn die Timeout-Werte in verteilten Netzwerken zu gering wären.
Der Inventarisierungsvorgang ermittelt alle üblichen Werte wie Name, Typ und Größe aller Festplatten, Speichermodule und Speicher zudem SCSI- und IDE-Controller, Netzwerkkarten, IP- und MAC-Adressen sowie DHCP-, DNS- und WINS-Settings, Prozessortyp und Hersteller, CPU-Geschwindigkeit, Taktfrequenz, Motherboard-Hersteller, -Name und -Seriennummer, Chassis-Typ, BIOS-Hersteller, -Version und -Datum, Bezeichnung und Typ von Sound- und Videoadaptern, Name und Typ von Bildschirmen und Druckern sowie angeschlossene USB-Geräte. Neben diesen Hardwaredaten werden die Softwareinstallationen auf den Windows-Rechnern protokolliert und in der Datenbank abgelegt.
Wie alle Inventarisierungsprogramme unserer Tage begrüßt die Software den Anwender mit einem Dashboard, auf dem die wichtigsten Eckdaten und Ereignisse zusammengefasst sind. Da Loginventory einen Scheduler zur automatischen und regelmäßigen Inventarisierung bietet, ist diese Ansicht nützlich. Statt einer eigenen Oberfläche verwendet Loginventory die Microsoft Management Console (MMC) 3 als Grundlage.
Kleine praktische Erweiterungen wie beispielsweise der Zugriff auf einen PC per RDP aus dem Kontextmenü reduzieren die Notwendigkeit, zwischen verschiedenen Programmen hin und her zu wechseln. Im Zusammenspiel mit der Microsoft Power-shell V2 hat der Administrator die Möglichkeit, eigene Erweiterungen einzubauen. Powershell und die Loginventory-Konsole sind in der Lage, gegenseitig auf Daten zuzugreifen.
Beliebige Zusatzinformationen wie beispielsweise die Kostenstellen für Geräte bündelt der Administrator per Eingabe über die Oberfläche oder per Zugriff auf die offene Datenbank. In der aktuellen Version sind alle Bildschirmdialoge ausschließlich in englischer Sprache. Ein Multi-Language-Paket, das unter anderem Deutsch unterstützen wird, ist als Version 5.1 bereits angekündigt.
Die Zugriffsteuerung von Loginventory basiert auf der Windows-Benutzerverwaltung. Sollte es erforderlich sein, so ist eine explizite Freigabesteuerung auf einzelnen Knoten möglich.
Softwareabgleich =
Lizenzverwaltung?
Zum Leistungsumfang vieler Inventarisierungslösungen gehört eine Lizenzverwaltung. Bei Loginventory zeigt diese in einem einfachen Ampelsystem an, ob noch ausreichend Lizenzen für Produkte vorhanden sind. Die Lizenzverwaltung baut der Systemverwalter in Gruppen per Drag and Drop auf und versieht sie mit Anzahl, Wartungsverträgen oder Domänen- und Standortinformationen. Regelwerke wie beispielsweise Reaktionen bei abweichenden Namen der Produkte oder unterschiedliche Berechnungsgrundlagen für Lizenzen, so genannte Metriken, lassen sich bei Loginventory derzeit nicht hinterlegen.
Das obligatorische Web-Interface darf auch bei Loginventory nicht fehlen. Dies erleichtert Support-Mitarbeitern oder Administratoren, die nicht per RDP auf ihre Workstation zugreifen, den Zugang zu den Inventardaten. Als Grundlage verwendet Loginventory eine 32-Bit-Version von IIS 6 (Internet Information Server), wie sie der Windows Server 2003 und Windows XP Professional bieten. Einzig Analysen kann man ausschließlich in der MMC-Oberfläche erstellen.
Einfach zu bedienendes Reporting
Praktisch alle Auswertungsfunktionen sind bei Loginventory bereits vordefiniert. Speziell gewünschte Informationen lassen sich filtern, sortieren und auswerten, ohne dass es erforderlich wird, dafür erst eine Abfrage zu schreiben. So sucht beispielsweise der Administrator im Analyseknoten „Software“ nur nach Rechnern, auf denen eine bestimmte Version des Adobe Readers installiert ist. Das Design des Bediener-Interfaces ist eng an den Windows-Explorer angelehnt, mit einer Baumstruktur auf der linken Seite und dem Arbeitsbereich rechts. Wie bei einem Browser sind die Navigationsschaltflächen Rückwärts und Vorwärts vorhanden. Ein Drill-Down im Report bis hinunter zu den einzelnen Komponenten ist ebenfalls möglich. Beim Auswerten der Einträge lassen sich Spalten und Zeilen vertauschen, was bei einer großen Anzahl von Feldern für eine bessere Übersicht sorgt.
Fazit
Loginventory5 besticht durch eine sehr einfache Installation, spurlose Netzwerkuntersuchungen und ein ausgeklügeltes Konzept für die Anwendung der Basistechniken wie Powershell und SNMP. Zusätzliche Kosten für Hardware fallen bei dieser Lösung nicht an, da selbst die Workstation des Administrators vollkommen ausreicht. Mit einer günstigen Preisgestaltung von 375 Euro für 50 Lizenzen, 1.487,50 Euro für 250 Lizenzen und 2.380 Euro für 500 Lizenzen ist die Lösung für kleinere und mittlere Umgebungen sehr gut erschwinglich.
Info: Schmidt’s Login
Tel.: 089/4488870
Web: www.loginventory.de