Fünf Monate vor dem geplanten Termin hat AMD seinen sechskernigen Opteron-Prozessor mit dem Codenamen Istanbul auf den Markt gebracht.
Istanbul soll in Servern mit zwei bis acht Sockeln zum Einsatz kommen und auf diesem Weg bis zu
48-Wege-Maschinen realisieren. Da laut Hersteller gleichzeitig die Performance pro Watt im
Vergleich zum vierkernigen Vorgänger um 34 Prozent gesteigert wurde, eigne sich Istanbul sehr gut
für hochflexible Cloud-Computing-Umgebungen.
Systeme mit dem sechskernigen Chip sollen ab diesem Monat unter anderem von Cray, Dell, HP,
IBMund Sun auf den Markt kommen. Marktführer Intel hatte im vergangenen September seinen
sechskernigen Xeon 7400 Nehalem präsentiert.
Laut AMD bringt Istanbul im Vergleich zum Vorgängen einige technologische Weiterentwicklungen
mit:
– Rapid Virtualization Indexing and Tagged-TLB sorgt für eine Hardware-basierte Übersetzung
virtueller in physikalische Speicheradressen und steigert so die Anzahl von möglichen Virtuellen
Maschinen auf dem physikalischen Prozessor.
– AMD-Vi unterstützt jetzt I/O-Level-Virtualisierung und gibt Virtuellen Maschinen eine direkte
Kontrolle über angeschlossene Geräte.
– HT Assist reduziert den sogenannten Cache Probe Traffic zwischen Prozessoren, bei dem nach
bestimmten Informationen im Prozessor Cache gesucht wird.
– AMD Smart Fetch gibt gerade nicht benutzten Kernen die Möglichkeit, den Inhalt ihres Level-1-
und Level-2-Cache in den gemeinsamen Level-3-Cache zu schreiben, um anschließen in einen besonders
energiesparenden Status gehen zu können.
Peter Koller/CZ