Experton Group fordert zielgerichtetes Engagement für die Umwelt

Analyst: Unternehmen sollten Green-IT-Richtlinien einführen

8. Juni 2008, 22:57 Uhr |

Green IT zählt heute zu den zentralen Hype-Themen der IT. Allerdings sind laut der Experton Group Green-IT-Projekte in vielen Unternehmen lediglich singulären Entscheidungen einzelner Mitarbeiter zu verdanken und basieren nicht auf einer ganzheitlichen und verbindlichen Umweltrichtlinie, die auch die IT-Beschaffung und den IT-Betrieb umfasst. Nach Ansicht der Experton Group sollten Unternehmen sich dieses Umstands annehmen.

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"Wenn Unternehmen das Thema Green IT wirklich ernst nähmen, so müssten entsprechende Richtlinien
definiert werden, die klar regeln, welchen Stellenwert ,Green‘ bei der Beschaffung, dem Betrieb und
der Entsorgung von IT-Komponenten hat", so Wolfgang Schwab, Senior Advisor der Experton Group.

Die Realität sieht in deutschen Unternehmen allerdings anders aus. In einer kürzlich
erschienenen Studie gaben 70 Prozent der befragten Unternehmen an, eine allgemeine Umweltpolitik zu
haben. Bei 62 Prozent der Unternehmen umfasst diese auch die Entsorgung von IT-Hardware. Nur 28
Prozent der Unternehmen regeln in einer verbindlichen Umweltpolitik den Betrieb von IT-Komponenten
und nur 18 Prozent die Beschaffung.

"Dies ist äußerst bedauerlich, da bei der Beschaffung von IT-Komponenten die Basis für den
umweltverträglichen Betrieb der IT-Infrastruktur gelegt wird", kommentiert Schwab. Denn die
Umweltverträglichkeit der zu beschaffenden IT-Komponenten hänge von einzelnen Mitarbeitern oder gar
dem Zufall ab, wenn Beschaffung und Betrieb nicht in einer verbindlichen Umweltrichtlinie
festgeschrieben sind. Umweltverträglichkeit sollte deshalb in Form von Aspekten wie
Energieverbrauch, Umweltaspekten bei Herstellung und Transport der IT-Hardware etc. ein
verbindlicher Teil der Auswahlkriterien bei Ausschreibungen sein.

"Letztlich lassen sich Green-IT-Anstrengungen in einem Unternehmen nur gezielt kanalisieren,
wenn die Anforderungen klar und verbindlich definiert und festgeschrieben werden", so Schwab. "Die
Aufgabe, eine Umweltpolitik für den IT-Bereich zu definieren und weiterzuentwickeln, sollten sich
die IT-Verantwortlichen und die Umweltschutzbeauftragten teilen." Diese garantiere, dass einerseits
die fachlichen Aspekte berücksichtigt werden, andererseits aber auch die Umweltbelange nicht zu
kurz kommen.

Das Interesse an Green IT ist auf Unternehmensseite in den letzten Monaten gewachsen – nicht
zuletzt auch aufgrund der Erkenntnis, dass sich Umweltschutzmaßnahmen wie der Einsatz
energiesparender Geräte positiv auf die Bilanz eines Unternehmens auswirken. Entsprechend
konzentriert sich das Interesse der Unternehmen auf die Aspekte RZ-Plaung, Klima- und
Kühlungstechnik, Serverkonsolidierung und -virtualisierung sowie Hardwareeffizienz. Unternehmen
legen zudem Wert auf ordnungsgemäßes Recycling ausrangierter Hardwarebestände, was aber zumindest
in Europa bereits durch einschlägige Verordnungen geregelt ist.

LANline/wg


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