Aruba hat angekündigt, ab sofort auch Netzwerkausrüstung speziell für Home-Offices, Außenbüros und Zweigstellen anzubieten. Damit begibt sich der WLAN-Hersteller auf das Terrain der klassischen VPN/Firewall-Router, auf dem neben Platzhirschen wie Cisco und Juniper auch zahlreiche kleinere Anbieter um Marktanteile kämpfen. Völlig überraschend kommt diese Ankündigung freilich nicht: Bereits in den vergangenen Jahren hat das junge Unternehmen in Form kleiner mobiler WLAN-Access-Points (APs) hier erste Gehversuche unternommen. Die Erfahrungen daraus hat Aruba jetzt in eine neue Produktlinie gepackt, die sich umfassend und dediziert um genau dieses "remote" Segment kümmert. Die meisten neuen Produkte, die Aruba unter dem Oberbegriff "Virtual Branch Networking" (VBN) vermarktet, kommen mit WLAN-Technik oder bieten diese mindestens optional an. Ein komplettes Novum bei Aruba ist jedoch, dass einige Systeme auch ohne WLAN zu haben sind. "Wir erwarten nicht, dass wir in diesem Sechs-Milliarden-Dollar-Markt gleich nächstes Jahr Marktführer sind", so Jon Green, Head of Product Marketing bei Aruba Networks, "wir glauben aber sehr wohl, dass wir uns mit unserem Ansatz eine dicke Scheibe vom Kuchen abschneiden können. Wir sehen hier für Aruba ein sehr lukratives Wachstumssegment, das unser klassisches WLAN-Portfolio hervorragend ergänzt".
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/business-wlans_entdecken_multimedia:/2008010/31662407_ha_LL.html?thes=">Business-WLANs
entdecken Multimedia
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/wlan-controller_fuer_80211n-funknetze:/2007012/31320189_ha_LL.html?thes=">WLAN-Controller
für 802.11n-Funknetze
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/mobility_controller_ergaenzt_gaengige_nac-loesungen:/2007009/31202279_ha_LL.html?thes=">Mobility
Controller ergänzt gängige NAC-Lösungen
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/durchsatzersteigerung_um_200_prozent_in_80211n-wlans:/2008010/31676935_ha_LL.html?thes=">Durchsatzersteigerung
um 200 Prozent in 802.11n-WLANs
Worin der Aruba-Ansatz genau besteht, weiß Green in ein sehr kurzes Statement zu fassen: "Weg
mit der Komplexität – runter mit den Kosten!". Und genau das soll es sein, womit sich Aruba im
Wettbewerb profilieren will. Üblicherweise replizieren entsprechende Lösungen die Funktionen
Routing, Switching, Firewall und andere Dienste an jeder ins Netz eingebundenen entfernten
Lokation. Aruba hingegen virtualisiert solche komplexen Aufgaben in zentralen Controllern im
Rechenzentrum. Auch das ist nicht neu: Aruba favorisiert in Unternehmens-WLANs seit jeher einen
sehr Controller-zentrischen Ansatz. Jeglicher Verkehr wird über solch einen zentralen Controller
gesteuert und geprüft. Das Konzept passt gut zur VBN-Produktserie. Vor Ort sollen die Anwender
nichts weiter tun müssen als die Geräte an Strom- und Datennetz stecken und eventuell über ein
Web-Interface eine IP-Adresse eintragen. "Ab dann geschieht alles Weitere in Verbindung mit einem
zentralen Controller, der von der IT-Abteilung in der Zentrale verwaltet wird", erklärt Green.
Sicherheitsregeln, identitätsbasierte Zugriffsrechte, Applikationen – dies und vieles weitere hole
sich das VBN-Gerät über eine verschlüsselte Verbindung automatisch. Das Gerät vor Ort könne dadurch
kostengünstig uns "schlank" gestaltet werden – es müsse nur strikt das durchsetzen, was in der
Zentrale definiert wurde. In der Zentrale ist allerdings ein durchaus komplexer und teurer
Multiservicecontroller ("Aruba 6000") nötig. Ein einziger davon soll immerhin bis zu 8000 remote
Geräte und bis zu 32.000 Anwender unterstützen.
Mit der Bezeichnung "VBN" will sich Aruba klar von gängigen VPN-Lösungen abheben. Virtual
Private Networking erfordert an jedem Client spezielle Modifikationen, ein Umstand, der nicht in
die Aruba-Philosophie für solche Lösungen passt. So verwendet Aruba für den Verbindungsaufbau das
ursprünglich von Cisco entwickelte GRE-Protokoll (General Routing Encapsulation). GRE erlaubt den
Transport von IP- wie nicht IP-Paketen über einen IP-Tunnel. Dieser wiederum kann über IPSec
verschlüsselt werden. Damit will Aruba den Sicherheitslevel von VPNs erreichen, ohne jedoch die
Komplexität dieses Verfahrens übernehmen zu müssen.
Insgesamt gehören zur VBN-Lösung eine neue Software für die Aruba-Controller im Rechenzentrum,
drei neue Serien verkabelter und drahtloser Remote Access Points (RAPs) und Branche Office
Controller (BOCs). Der kleinste RAP hat etwa das Format eines Handtellers und wird in den USA für
109 Dollar angeboten. Allerdings unterstützt er derzeit noch nicht den 802.11n-Standard, wie das
die weiteren Produkte der Serie bereits tun. Bei der größten Modellserie, den "600 Branch Office
Controllern", ist Aruba von seiner einstufigen Controller-Hierarchie etwas abgerückt: Sie
übernehmen auch vor Ort Controller-Funktionen – allerdings auch hier immer in Verbindung mit der
Zentrale. Der Schritt ist sicher sinnvoll, unterstützen diese Geräte doch bis zu 256 Anwender.
Zudem bieten sie Anschlussmöglichkeiten an WAN, Network Attached Storage (NAS), Gigabit Ethernet,
unterstützen Power over Ethernet (PoE), verfügen über einen Express-Card-Schacht und kommen
optional mit USB-Schnittstelle. Ein optional integriertes 802.11n-Funkmodul rundet das
Funktionsangebot ab. Der Listenpreis beginnt hier bei 1.645 Dollar. Die Preise für den deutschen
Markt werden in Kürze durch die Distributoren bekannt gegeben.
Stefan Mutschler/jos