Die Zerstörung des World Trade Centers im Jahr 2001, die große Flut in Prag im Jahr 2002, der Hurrikan Katrina im Jahr 2005, die Hurrikane Dolly, Gustav und Ike im Jahr 2008 - all dies sind Beispiele aus der jüngeren Geschichte, die im Schatten der menschlichen Dramen auch unzählige Desaster für Unternehmen hervorbrachten. Naturkatastrophen und Terroranschläge geschehen unerwartet und das Ausmaß ihrer Zerstörungskraft wird oft nur nach und nach deutlich. In einer immer filigraner vernetzten und von IT und Kommunikation abhängigen Business-Welt steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch wichtige Knotenpunkte für die Kommunikation vernichtet werden. Mit den Twin-Towers in Manhattan beispielsweise wurde im sechsten Untergeschoss des Südturms auch eine zentrale Vermittlungsstelle pulverisiert, über die der US-Provider AT&T die Transportkapazität von rund 2.000 T3-Leitungen (Transmission System 3 - entspricht 2.000-mal 45 MBit/s) bereitgestellt hatte. Zusätzlich wurden in umliegenden Gebäuden drei wichtige Schaltzentralen schwer beschädigt. Damit war ein wesentlicher Baustein der Kommunikationsinfrastruktur der Stadt New York auf einen Schlag weitgehend lahm gelegt.
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/att_will_ins_cloud_computing_einsteigen:/2008008/31611780_ha_LL.html?thes=">AT&T
will ins Cloud Computing einsteigen
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/att_investiert_in_seine_weltweiten_kommunikationsnetzwerke:/2007004/31022637_ha_LL.html?thes=">AT&T
investiert in seine weltweiten Kommunikationsnetzwerke
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/vom_disaster_recovery_zur_business_continuity:/2008002/31381640_ha_LL.html?thes=">Vom
Disaster Recovery zur Business Continuity
"Katastrophen gab es natürlich schon immer, aber seit der Jahrtausendwende gab es bereits
ziemlich gehäuft äußerst kritische Ereignisse, die auch unsere Verantwortung als
Telekommunikationsprovider schwer geprüft haben", so Kevin Peters, Executive Vice President bei
AT&T Global Network Operations. "Wir haben unsere Lektion gelernt und ein beispielloses
globales Desaster-Recovery-System entwickelt, um im Falle des Falles wenigstens die Kommunikation
wieder schnell aufbauen zu können".
Wie so etwas praktisch aussieht, davon konnten sich letzte Woche Mitarbeiter, Partner und Kunden
von AT&T auf dem Gelände der ISS Eishockeyarena in Düsseldorf ein Bild machen. Im Rahmen einer
Katastrophenschutzübung, bei der das Szenario "Totalausfall des Knotens Berlin" logisch unter
Livebedingungen durchexerziert wurde, stellte der ehemalige Telekommunikationsmonopolist aus den
USA Konzept und Equipment seiner Recovery-Lösung der Öffentlichkeit vor. Technisches Kernstück ist
dabei eine mobile Hauptvermittlung, die in Form von modularen Containern und Sattelschleppern auf
jedem Kontinent eingerichtet wurde. Die Container sind mit der gleichen Technik bestückt, die
AT&T auch in seinen fest installierten Vermittlungsknoten verwendet. Per Software wird hier ein
logisches Abbild der gesamten Kommunikations- und Kundeninfrastruktur des entsprechenden Knotens
aufgespielt. "Es ist nicht nötig, dass wir eins zu eins die gleiche Hardware an Bord haben",
erklärt Peters, "es reicht, wenn wir grundsätzlich die gleiche Technik dabei haben. Alles andere
erledigen unsere Netzwerkkontrollzentren per Software". Jedes mobile Notfallsystem verfügt über
eine unabhängige Stromversorgung.
In den letzten Jahren hat AT&T insbesondere seine europäische Notfallausrüstung massiv
aufgestockt. Dieses Aufrüstungsprogramm soll noch bis Ende dieses Jahres laufen. Bis dahin will
AT&T seit 2006 dann insgesamt 7,5 Millionen Dollar investiert haben. Wenn die mobilen
Vermittlungsknoten für Europa nicht gerade im Notfalleinsatz sind, befinden sie sich in einem 650
Quadratmeter großen Lager in England. Derzeit stehen dort ein 14-Meter-Gelenkaufleger, ein speziell
konstruierter Sattelschlepper sowie zwei mobile Notfallsysteme, die entweder mit dem
Sattelschlepper oder per Flugzeug zu ihrem Einsatzort transportiert werden können. Die für den
Notfall vorgehaltenen Systeme sind im Stand-by-Modus jederzeit mit dem AT&T Live-Netz verbunden
und werden hinsichtlich Ausrüstung, Wartung, Software und Updates wie alle anderen Vermittlungen
behandelt. "Das garantiert, dass die Ausrüstung immer auf dem aktuellen Stand ist", so Peters. Ein
drittes mobiles System wird im Laufe des Jahres zusätzlich in Europa stationiert. Die neuesten
Ergänzungen sollen es AT&T erlauben, die mobilen Netzwerkersatzsysteme binnen 24 Stunden in
EMEA zum Einsatz zu bringen. Das AT&T-Netz ist derzeit in rund 130 Städten weltweit mit
Netzwerkknoten präsent.
AT&T sieht sich als wichtiger Anbieter von Notfallplanungen und – lösungen mit einer großen
Spannbreite an Diensten und Services. Zu diesen Diensten gehören etwa die Identifizierung und
Bewertung von Risiken für Geschäftsabläufe und individuelle Lösungen für die Datenspeicherung und
-sicherheit und die Hochverfügbarkeit der Netze und IT-Systeme. Für das Netzwerk-Desaster-Recovery
unterhält der Provider nur einen kleinen Kern dedizierter Mitarbeiter. "Besonders stolz sind wir
auf eine große Zahl von Mitarbeitern, die sich auf ehrenamtlicher Basis für unsere Notfalldienste
zur Verfügung gestellt haben", freut sich Peters. "Ohne sie wäre ein solches Recovery-Szenario
nicht möglich. Dass der Zuspruch in unserem Hause für diese Arbeit so hoch ist erachten wir
keineswegs als selbstverständlich, müssen die freiwilligen Helfer doch regelmäßig einen Teil ihrer
Freizeit für technische und organisatorische Trainings opfern".
Stefan Mutschler/jos