Wenige Tage vor der Vmworld muss Vmware einen weiteren empfindlichen Personalabgang hinnehmen

Auch zweiter Vmware-Gründer räumt seinen Schreibtisch

11. September 2008, 22:57 Uhr |

Nach Diane Greene hat jetzt auch der zweite Mitgründer von Vmware, Mendel Rosenblum, das Unternehmen verlassen. Damit hält der Management-Exodus beim Virtualisierungsprimus unvermindert an.

Mendel Rosenblum – der 1998 zusammen mit Diane Greene Vmware gegründet hatte – hat jetzt das
Unternehmen verlassen und ist fortan Professor bei der Stanford University in Palo Alto.

"Rosenblum hatte eine führende Rolle bei der Schaffung des heutigen x86-Virtualisierungsmarktes,
und er hatte maßgeblichen Anteil am Aufbau unser Markführerschaft", heißt es in der
Vmware-Erklärung über seinen Abgang.

Damit setzt sich der Managementexodus bei Vmware weiter fort. Begonnen hatte es im Juli, als
Diane Greene auf Drängen von EMC-Chef Joe Tucci ihren Hut nehmen musste. Ihren Stuhl übernahm der
langjährige Microsoft-Manager Paul Maritz, der inzwischen bei EMC gelandet war.

Am 1. September verließ Vmwares Forschungs- und Entwicklungschef Richard Sarwal das Unternehmen
und kehrte zu Oracle zurück. Cheftechniker Stephen Herrod soll jetzt das Tagesgeschäft dieses
Bereichs weiterführen.

Die beiden jüngsten Abgänge erfolgten nur wenige Tage vor der am kommenden Dienstag beginnenden
Kundenveranstaltung Vmworld in Las Vegas, auf der Maritz eine Reihe an Produktneuheiten vorstellen
will.

Vmware ist zwar weiterhin Marktführer im Bereich der x86-Servervirtualisierung, doch der
Konkurrenzkampf wird immer härter. So kündigte Microsoft soeben neue Features für seinen Hypervisor
Hyper-V an. Und ein Deal der Redmonder mit Sun erlaubt das Anlegen einer plattformübergreifenden
Lösung, bei der Suns neue xVM-Plattform auf dem Windows-Serversystem laufen kann.

Hinzu kommen bei Vmware hausgemachte Probleme. Im August gab es einen fehlerhaften Patch, der
bei vielen Anwendern von ESX und ESXi Probleme verursachte. Zwar konnte Vmware das Problem sofort
beheben, aber der Ärger bei den Kunden war so groß geworden, dass sich Maritz auf der Webseite
dafür entschuldigen musste.

Harald Weiss/wg


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