Viele Unternehmen gehen das Thema IT-Lifecycle-Management mit einer extremen Laissez-faire-Haltung an. Dies sei äußerst gefährlich, findet Bernhard Kretschmer, Managing Director und Vice President Services bei NTT Germany.
Auf den ersten Blick sei IT-Lifecycle-Management ein Thema, das man auf der To-do-Liste am liebsten ganz nach hinten schiebt – gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten, so Kretschmer in seinem Kommentar. Fehlende Updates, abgelaufene Lizenzen oder ein Server, der sein Lebensende längst erreicht hat? Egal, kann man sich ja später darum kümmern. Verständlich – aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und wird im IT-Bereich schnell teuer, so der NTT-Mann weiter.
„Denn eine veraltete Infrastruktur bringt früher oder später das ganze Kartenhaus zum Einsturz. Eine kleine Panne hier, ein paar Sicherheitslücken da, und schon kann es zu gravierenden Folgen kommen. Gleichzeitig haben viele Unternehmen überhaupt keinen Überblick über ihre IT-Assets. Über die Jahre haben sie ein buntes Sammelsurium aus Altsystemen, überholter Hardware und teuren Lizenzmodellen angesammelt, das unterschiedlicher kaum sein könnte,“ weiß Kretschmer.
Dass in diesem Umfeld Chaos herrsche, sollte niemanden verwundern. Eine veraltete Infrastruktur mit unzureichender Abdeckung ziehe nicht nur arbeitsintensive Erneuerungen nach sich, sie schaffe auch einen wunderbaren Nährboden für Sicherheitslücken und kostspielige Lizenzverstöße.
Kretschmer weiter: „Wer zudem immer nur damit beschäftigt ist, den ‚IT-Zoo‘ irgendwie in den Griff zu bekommen, verliert wertvolle Zeit, um Innovationen voranzutreiben. Statt das Problem direkt anzugehen, basteln die Unternehmen jedoch munter vor sich hin. Laut einer Studie von NTT Data beklagen immerhin 89 Prozent der deutschen C-Level-Manager, dass eine veraltete Infrastruktur ihre geschäftliche Agilität erheblich einschränkt. In der Folge sieht sich die Mehrheit in ihren Innovationsbemühungen zurückgeworfen.“
Die Lösung? Ein gut gemachtes IT-Lifecycle-Management (ITLM), findet der NTT-Mann. Dies stelle sicher, dass Firmen ihre Infrastruktur über den gesamten Lebenszyklus effizient betreiben können. Dazu gehören laut ihm neben der regelmäßigen Wartung und Überwachung auch die rechtzeitige Planung von Upgrades und die Außerbetriebnahme veralteter Systeme.
„Ein gutes ITLM ist quasi eine ‚Single Source of Truth‘ für jede einzelne IT-Komponente. Und die ist unverzichtbar, denn viele Unternehmen haben mehr IT-Assets zu verwalten, als sie Mitarbeitende beschäftigen. Aber, so ehrlich muss man auch sein: Es gibt keine Patentlösung. Es wäre ja auch zu schön, wenn es einen magischen Knopf gäbe, der die IT-Landschaft harmonisiert, die Kosten senkt und gleichzeitig alles sicherer macht.“ Was es allerdings gebe, seien Wege, das Chaos zu reduzieren – Konsolidierung und Automatisierung zum Beispiel. Technik wie Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen seien längst selbstverständlicher Bestandteil jeder modernen ITLM-Plattform und vereinfachten Aufgaben wie die proaktive Softwarelizenzoptimierung und Bestandsüberwachung.
„Angesichts knapper Budgets ist der Gedanke verlockend, sich die Investitionen für ein professionelles IT-Lifecycle-Management zu sparen. Eine solche Laissez-faire-Haltung ist jedoch gefährlich. Denn wer hier schludert, zahlt am Ende drauf – garantiert“, mahnt Kretschmer abschließend.