Eigene und fremde SDN-Komponenten gemeinsam managen

Brocade propagiert das On-Demand Data Center

30. April 2013, 12:00 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

Mit seinem Konzept des "On-Demand Data Centers” will Speicher- und Netzwerkspezialist Brocade dem Weg zum agileren, weniger komplexen und hoch skalierenden Cloud-Rechenzentrum ebnen. Die Basis liefert die hauseigene Ethernet-Fabric-Technik, "VCS Fabric" genannt, mittels SDN-Support (Software-Defined Networking). Hinzu gesellen sich Tools für das übergreifende Management der physischen und virtualisierten Netzwerkressourcen einschließlich der Netzwerklösungen von Drittherstellern. Gleichzeitig stellt Brocade einen "Application Ressource Broker" sowie neue MLXe Core Router, Netiron Switch-Router, Vyatta Virtual Router und Virtual ADCs (Application Delivery Controller) vor.

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Mit dem Application Resource Broker liefert Brocade laut eigenen Angaben ein Werkzeug für die dynamische Provisionierung und Konfiguration von Ressourcen: Ressourcen ließen sich in Private-, Public- und Hybrid-Cloud-Umgebungen beliebig zuteilen und wieder wegnehmen. Eine ständige Auslastungsmessung ermögliche dabei die intelligente dynamische Lastverteilung. Application Resource Broker fungiere als Management-Tool für die hauseigenen Lösungen ebenso wie als SDN-Controller, auf Seiten der Geräte oder Lösungen externer Hersteller sei lediglich Openflow-Support gefordert.

Mit der softwarebasierten Netzwerklösung Vyatta 5400 Vrouter zielt Brocade auf hochgradig virtualisierte Rechenzentren von Unternehmen und Cloud-Service-Providern, die ihre Netzwerkumgebungen dynamisch verändern und skalieren müssen. Mit dem neuen Release 6.6 der Virtual-Router-Software unterstützt Vyatta Multicast Routing und Dynamic Multipoint VPN (DMVPN).

Vyatta Vrouter eignet sich laut Brocade-Angaben für komplexe Multi-Tier-Netzwerke und arbeitet Hypervisor-unabhängig (Citrix, Microsoft, Red Hat, VMware). Die Software sei in Private- wie auch Public-Cloud-Umgebungen implementiert, zum Beispiel bei AWS (Amazon Web Services).

Die virtualisierten ADCs der Familie Virtual ADX unterstützen laut Brocade nun das SDN-Protokoll Openflow ebenso wie das auf offenes Cloud Computing ausgelegte Openstack. Gegenüber physischen ADC-Appliances soll die ADC-Software die optimierte Anwendungsbereitstellung in Cloud-Rechenzentren erleichtern und beschleunigen. Für die Provisionierung und das Management kommuniziere der virtuelle ADC per SOAP/XML-Schnittstelle und erlaube damit das einfache Zusammenspiel mit Orchestrierungs- und Automationslösungen von Drittherstellern.

Die physische Basis für das Kernnetz im On-Demand Data Center sollen der Core Router MLXe und der Carrier-Ethernet-Switch-Router (CES/CER) Netiron liefern. Für den MLXe gibt es neue Vier-Port-40GbE-Module, laut Hersteller arbeiten diese in Wirespeed. Der MLXe integriere sich nahtlos in die VCS Ethernet Fabric und ermögliche mandantenfähige 40GbE-Netzwerke.

Für den Netiron CER/CES gibt es neue High-Performance-Module mit bis zu 4x10GbE. Das Netiron OS verfügt laut Brocade zudem über erweiterte SDN-Funktionen: Das neueste Release unterstütze den Openflow Hybrid Port Mode, sodass der Administrator Openflow und herkömmliches Routing auf dem gleichen Port parallel verwenden könne. Auch die Einrichtung von mandantenfähigen RZ-Umgebungen sei damit möglich.

Des Weiteren hat Brocade ein Plug-in für Openstack vorgestellt, um die Orchestrierung und Automation im Cloud Data Center zu erleichtern. Damit soll sich die VCS Fabric in die bei Cloud-Service-Providern beliebten Openstack-Umgebungen integrieren lassen. In die Openstack-Community hat Brocade außerdem eine Blaupause für die Einbindung Fibre-Channel-basierter Storage-Netzwerke eingebracht.

Zu guter Letzt ist Brocade Gründungsmitglied und Platin-Sponsor des Opendaylight-Projekts. Dieses Projekt der Linux Foundation (siehe www.opendaylight.org) zielt auf ein herstellerübergreifendes Framework für den Aufbau robuster und performanter SDN-Umgebungen. Neben Brocade sind auch Big Switch Networks, Cisco, Citrix, Ericsson, IBM, Juniper, Microsoft, NEC, Red Hat und VMware mit an Bord. Laut Angaben der Opendaylight-Projektgruppe ist erster Code im dritten Quartal zu erwarten.

Weitere Informationen zu Brocades neuen SDN-Lösungen finden sich unter www.brocade.com/ondemand.


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