BT Deutschland, deutsche Tochter des international tätigen Netzbetreibers und IT-Dienstleisters British Telecom, zählt zu den IT-Firmen, die sich sehr auffällig um den Umweltschutz bemühen. Dies ergibt sich einerseits aus dem Portfolio: BT vetreibt unter anderem Lösungen für hochauflösende Videokonferenzen, was die IT-Branche gern als Green-IT-Maßnahme bewirbt, da solche Online-Konferenzen Flugreisen und damit CO2-Ausstoß sparen. Zudem bietet BT spezielle Consulting-Services rund um Green IT und Green Enterprise an. Andererseits bemüht sich BT aber auch, selbst möglichst umweltfreundlich zu wirtschaften. Dazu setzt der Service-Provider auf techische Maßnahmen sowie auf die Unterstützung seiner Mitarbeiter-Community.
Die deutsche Konzernzentrale von BT ist kürzlich innerhalb Münchens in modernere Räumlichkeiten
umgezogen. Für den neuen Firmensitz verweist BT stolz auf eine grundwassergespeiste Kühlung und
segmentiert steuerbare Jalousien. "Im Rahmen des Umzugs haben wir die Zahl der PKW-Stellplätze
deutlich reduziert, so Birgit Oßendorf-Will, Personalchefin bei BT Deutschland. "Dies
unterstreicht, dass Mitarbeiter möglichst mit dem öffentlichen Nahverkehr oder mit dem Fahrrad
pendeln sollen." Laut der Personalchefin ist gerade ein BT-Fahrradclub in Gründung, für dessen
Mitglieder es vergünstigte Drahtesel geben soll, um die Mitarbeiter zum Fahrradfahren zu
animieren.
Großen Wert legt BT Deutschland aber vor allem auf die Themen Remote Collaboration und Home
Office, hier insbesondere auf jene High-End-Videokonferenzsysteme, die Netzwerkausrüster Cisco "
Telepresence" nennt, die bei BT aber neutral "Unified Communications Video" (UCV) heißen, da BT
auch Lösungen von Polycom und Tandberg vermarktet. "Der hausinterne UCV-Einsatz bei BT hat bewirkt,
dass es 2008 über 20 Prozent weniger Flugreisen gab als 2007", so Oßendorf-Will. Auch die internen
Prozesse habe man entsprechend angepasst: Flugreisen sind nun beim Antrag einzeln zu begründen.
Vorbehalte der Mitarbeiter gegen das Ersetzen persönlicher Kontakte durch die – in der Tat
erstaunlich "lebensechten" – Telepresence-Displays konterte BT mit einer Aufklärungskampagne im
Intranet, für die man praktischerweise auch professionelles Werbematerial nutzen konnte, das BT für
die Vermarktung dieser Lösungen erstellt hatte. Zudem wude die Lösung sehr benutzerfreundlich
gestaltet: Wie Pressesprecher Boris Kaapke zur Eröffnungsfeier der neuen Deutschlandzentrale
demonstrierte, gleicht die UCV-Buchungssoftware übersichtlich dargestellt ab, ob an allen
gewünschten Standorten zum Termin die UCV-Räume frei sind, startet bei Konferenzbeginn die Session
an allen Standorten gleichzeitig und stellt die Konferenzschaltung her. Für manchen BT’ler sicher
gewöhnungsbedürftig, aber für die Termindisziplin nützlich: Am geplanten Konfernzende ist dann auch
automatisch wieder Schluss mit dem Videokonferieren.
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IT Allianz geht an den Start
"Die Nutzung von Home Offices wird bei uns sehr stark gefördert", so HR-Chefin Oßendorf-Will. "
Rund 20 Prozent der Mitarbeiter bei BT Deutschland sind reine Home-Office-Anwender, weitere fünf
Prozent arbeiten home-based, also mindestens drei Tage pro Woche von zu Hause aus, und insgesamt
ist es über der Hälfte der BT-Angehörigen hierzulande möglich, vom heimischen Schreibtisch aus zu
arbeiten." Dies sei nicht nur nützlich für Notfallpläne etwa zur Pandemievorsorge, sondern
erleichtere es zudem, an entferten Standorten qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.
Um die Kollegen zu motivieren, eigene (und natürlich nicht nur "grüne") Ideen einzubringen,
nutzt BT, wie konzernüblich, ein prozessorientiertes Innovations-Management. Der Konzern wirbt für
die Teilnahme an dieser Ideensammlung, und die besten Ideen werden prämiert. Bei Vorschlägen zur
Verbesserung des Umweltschutzes gibt es neben den üblichen Bonuszahlungen ein zusätzliches "
Dankeschön". Aus diesem Innovationsprozess ist laut HR-Chefin Oßendorf-Will unter anderem ein
Vorschlag zur Optimierung der Kühlung des RZs in Eschborn hervorgegangen (Abdichten der
Bodenplatten, gezielte Lenkung des Luftstroms, Vermeiden von Hot Spots). Eine Arbeitsgruppe habe
dies im April umgesetzt, und BT erwarte, dadurch im Eschborner RZ 15 bis 30 Prozent Strom zu
sparen.
LANline/wg