Der im Vorfeld der CeBIT vielbeklagte Fachkräftemangel ist auch eine Folge fehlender Weiterbildung der Mitarbeiter in deutschen Unternehmen. Darauf weist Frank Lichtenberg, Europa-Chef der Technologieberatung Invensity, hin.
Das Unternehmen hat ein Innovations-Training-Center eingerichtet, um die eigenen Berater fachlich ständig auf dem neuesten Stand zu halten. Träger dieser "Academy" ist demnach ein weit verzweigtes Netzwerk von Trainern und Mentoren, die den Mitarbeitern bei der persönlichen Entwicklung im Sinne der Kunden helfen möchten.
"Wer den Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften beklagt, muss sich fragen lassen, ob er selbst durch kontinuierliche Schulung seiner Belegschaft alles getan hat, um für gut qualifiziertes Personal zu sorgen", erklärt Lichtenberg. "In den sich schnell wandelnden Branchen, zu denen IT nun mal gehört, ist permanentes Training ein Muss."
Die Weiterbildung der Invensity-Mitarbeiter erfolgt dabei parallel zur Arbeit beim Kunden. "Das erfordert natürlich viel Flexibilität. Vernachlässigen wir dieses Training, fehlt uns mittel- bis langfristig die personelle Grundlage. Jahrelang war der Fachkräftemangel aufgrund der schlechten Konjunktur nicht spürbar. Inzwischen laufen die Geschäfte vieler Firmen besser und es fehlen Spezialisten", so Lichtenberg.
"Nach unseren Schätzungen sind derzeit fast 50.000 Stellen im Bereich IT in Deutschland unbesetzt. Das liegt auch daran, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer häufig zu wenig um Weiterbildung kümmern", betont Harald A. Summa, Geschäftsführer des Eco-Verbandes der deutschen Internet-Wirtschaft.
Auf der diesjährigen CeBIT ist die Jobbörse in Halle 6 gegenüber dem Vorjahr noch einmal um die Hälfte gewachsen. Dazu gibt es verschiedene Angebote und Veranstaltungen, bei denen Nachwuchs für IT-Berufe begeistert werden soll. Frauen, die sich für Arbeitsplätze in der Branche interessieren, haben am Weltfrauentag (Samstag, 8. März) freien Eintritt.
LANline/jos