Einen Generationswechsel bei seinen ADC-Plattformen (Application Delivery Controller) der Marke Netscaler führt Citrix derzeit durch. Dank neuer Ncore-Technik unterstützen die Highend-Appliances der Serie Netscaler MPX laut Citrix Web-2.0-Applikationen und Cloud-Services effizienter und zugleich kostensparender. Weitere Appliances sollen das Netscaler-MPX-Portfolio in Kürze ergänzen. Am unteren Ende der Performance-Skala sollen ADCs als Virtual Appliances unter dem Namen VPX den Server-Verwaltern die ADC-Funktionalität schmackhaft machen.
Die Netscaler-MPX-Hardware, von Citrix im Frühjahr 2008 vorgestellt, nutzt nun die neue Technik
Ncore, um laut einer Citrix-Verlautbarung die Leistungskraft von Intel-Mehrkernprozessoren "voll
ausschöpfen" können. So sollen die Geräte nun bis zu siebenmal mehr Anwender bedienen, ohne dass
Investitionen in neue Hardware erforderlich wären.
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/citrix_adc_netscaler_beherrscht_push-technik:/2009005/31931070_ha_LL.html?thes=">Citrix‘
ADC Netscaler beherrscht Push-Technik
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stellt Big-IP in Version 10 vor
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/blue_coat_dashboard_zeigt_die_performance_der_anwendungen_in_echtzeit:/2009002/31837246_ha_LL.html?thes=">Blue
Coat: Dashboard zeigt die Performance der Anwendungen in Echtzeit
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/neue_application_delivery_controller_von_brocade:/2009005/31949798_ha_LL.html?thes=">Neue
Application Delivery Controller von Brocade
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/exinda-upm-appliance_erlaubt_zuordnung_von_traffic_zu_anwendern:/2009006/31964576_ha_LL.html?thes=&tp=/themen/netzkomponenten">Exinda-UPM-Appliance
erlaubt Zuordnung von Traffic zu Anwendern
Dank Ncore – der Name ist übrigens ein nettes Wortspiel: "N-Core" (Multikern) oder "Encore"
(Zugabe) – sind die Netscaler-MPX-ADCs in der Lage, Verarbeitungsprozesse verschiedener
Applikationen parallel auszuführen. Die ultraschnelle Packet Engine nutze dabei mehrere CPU-Kerne
und verbessere so die Skalierbarkeit wie auch die Performance. Dies führe selbst bei
funktionsreichen, komplexen Anwendungen zu verkürzten Antwortzeiten.
Zudem sieht Citrix die Flexibilität eines softwarebasierten Ansatzes auf Standard-Intel-CPUs als
Vorteil gegenüber proprietärer, ASIC-basierter Spezialhardware – die der Hersteller in seinen
Netscalers ohne den Namenszusatz "MPX" bislang durchaus auch selbst vermarktete. Eine
softwarebasierte Architektur sei den schnellen Änderungen der Web-2.0- und Cloud-Computing-Welt
jedenfalls besser gewachsen, argumentiert Citrix.
"In den vergangenen zehn Jahren wurden viele Browser-basierte Enterprise-Applikationen
implementiert. Darüber hinaus werden neue Techniken wie SOA, Web 2.0 und Cloud-Computing
eingeführt. Diese Ansätze verlangen der Infrastruktur eine Menge ab, da ihre Protokolle komplex
sind und eine Menge Bandbreite benötigen", so Mark Fabbi, Vice President und Analyst von Gartner. "
Ohne Features zur Verringerung der Latenzzeiten und von Round Trips, zur Bandbreitenoptimierung und
für die Sicherheit können konventionelle Ansätze nur zu enttäuschender Performance für Firmen und
externe Anwender führen."
Netscaler-ADCs bieten Funktionen für das Layer4/7-Load-Balancing (also die
applikationsspezifische Lastverteilung), Kompression, Caching, SSL-Offload, Applikationssicherheit,
SSL-VPN und Performance-Monitoring.
Ncore ist Teil der Netscaler 9.1 Software, die ab dem 30. Juni unter www.citrix.com zum Download
bereitstehen soll. Netscaler 9.1 und Ncore sind für Kunden mit laufenden Wartungsverträgen
kostenlos.
Die Ncore-Technik gibt es bislang nur für die Highend-Geräte Netscaler MPX 15000 und 17000. Die
Netscaler MPX 15000 kommt mit zwei 10GbE-Fiber- (XFP) und acht 10/100/1000Base-T-Ports, das
Top-Modell 17000 gibt es mit zwei doer vier 10GbE-XFPs und ebenfalls acht 10/100/1000Base-T-Ports.
Die MPX 17000 läuft auf zwei, die 15000 auf einem Quad-Core-Prozessor. Der Systemdurchsatz skaliert
auf bis zu 18 GBit/s beim Modell 17000.
Ab Sommer sollen weitere MPX-Appliances folgen: das Einsteigermodell MPX 5500 mit einer
Kapazität von 500 MBit/s sowie die Mittelfeldmodelle 7500 und 9500 für 1 GBit/s beziehungsweise 3
GBit/s. Anders als die Highend-ADCs mit ihren 2 RU Bauhöhe sind diese drei Modelle nur jeweils 1 RU
hoch. Das Modell 5500 bietet vier, die beiden größeren Geschwister bieten je acht
10/100/1000Base-T-Ports.
Ende August soll dann zusätzlich die bereits als Beta Preview vorgestellte virtuelle Appliance
VPX folgen. Sie zielt mit der Leistungsklasse von 200 MBit/s auf ein Einstiegssegment noch deutlich
unterhalb der MPX 5500. Aufgrund der Basis einer virtuellen Maschine bietet die VPX zudem einen
geringeren Leistungsumfang als die MPX-Geräte. So fehlt zum Beispiel der SSL-Offload. Auch Global
Server Load Balancing geht zumindest anfangs noch nicht.
LANline/Dr. Wilhelm Greiner