NTT Communications mit SDN-basierter Enterprise-Cloud in Frankfurt vertreten

Cloud-Services von deutschem Standort aus

11. Juni 2014, 9:06 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

NTT Communications, eine Tochter der japanischen NTT Group, bietet ihre Cloud-Services namens "Enterprise-Cloud" nun auch von einem Rechenzentrum in Frankfurt/Main aus an. Enterprise-Cloud ist ein international verfügbares IaaS-Angebot (Infrastructure as a Service), für dessen dynamische Bereitstellung NTT nach eigenen Angaben auch SDN (Software-Defined Networking) heranzieht.

Das RZ in Frankfurt ist der elfte Standort für den unternehmensorientierten Cloud-Service, den NTT damit bereits in acht Ländern offeriert. In puncto IaaS stehen den Kunden laut Verlautbarung des Providers garantierte Rechenressourcen zur Verfügung, die Minimalkonfiguration für Rechenleistung umfasse eine 1-GHz-CPU, 1 GByte RAM und 50 GByte Speicher. Ein schrittweiser Ausbau sei ebenso möglich wie eine schnelle Datensicherung.           

Unternehmen können Enterprise-Cloud-Dienste – wie es sich für einen echten Cloud-Service gehört – per Mausklick ordern und nach Nutzung bezahlen. Für einen Backup-Lauf zwischen zwei Rechenzentren kann der Administrator zum Beispiel dank SDN-Technik eine temporäre Datenübertragungsroute einrichten, wobei das Unternehmen nur für das übertragene Datenvolumen bezahlt, wie Jens Leuchters, Regional General Manager Central and Eastern Europe bei NTT Europe, im LANline-Interview erläuterte.

Für die Administration und Überwachung der Cloud- und SDN-Ressourcen stehe dem Administrator des Kundenunternehmens ein Dashbaord als zentrale Management­-Konsole zur Verfügung (siehe Bild). Darüber könne er nach Bedarf Ressourcen beziehen und Elemente wie VMs (virtuelle Maschinen), Firewalls oder Load-Balancer konfigurieren.

Änderungen, Erweiterungen oder Stornierungen lassen sich dabei laut NTT in Echtzeit vornehmen. Ein 24×7-Monitoring und ein proaktives Capacity-Management unterstützten den Kunden bei der dynamischen Kapazitätsplanung in seiner Cloud-Umgebung.

Für die Enterprise-Cloud gibt NTT Communications ein SLA (Service Level Agreements) von 99,99-prozentiger Verfügbarkeit. Der Zugriff auf die Cloud-Umgebung erfolge ohne Zusatzkosten über die hauseigene VPN-Infrastruktur namens „Arcstar Universal One“.

NTT-Manager Leuchters betonte im Gespräch mit LANline die Vorteile, Bestandteil eines international und umfassend agierenden Mutterkonzerns zu sein. So sei die NTT Group nicht nur ein Carrier, sondern auch der weltweit zweitgrößte Provider von RZ-Kapazitäten für Unternehmen; man verfolge das Ziel, hier die Nummer eins zu werden.

In Frankfurt hat NTT derzeit für seine Cloud-Angebote 2.500 Quadratmeter RZ-Fläche von Equinix angemietet, plant laut Leuchters aber den Aufbau eigener Rechenzentrumskapazität in Deutschland. Der Enterprise-Cloud-Standort Frankfurt ist der erste in Kontinentaleuropa (der europaweit erste eröffnete vor einem Jahr in London). Im Failover-Fall werde der Datenverkehr von Frankfurt zum RZ in London umgeleitet.

NTT Com bietet für den Umstieg in die Cloud Beratungs- und Migrationsdienste an, für komplexere Integrationsprojekte greift man auf die Kompetenz der Kollegen von NTT Data zurück, so Leuchters. Über NTT Security (vormals Integralis) gesellen sich Security-Dienstleistungen hinzu.

Die Enterprise-Cloud war laut Jens Leuchters von Anfang an auf SDN-Connectivity zwischen den eigenen RZs ausgerichtet. Durch den Zukauf des SDN-Spezialisten Virtela, abgeschlossen im Januar dieses Jahres, entwickle man die Cloud-Networking-Dienste weiter: „Unser MPLS-Backbone wird mit SDN/NFV zusammengebracht“, so Leuchters (NFV: Network Functions Virtualization, die „Carrier-Variante“ von SDN). Mit diesem SDN/NFV-fähigen „Arcstar Universal 2.0“-Backbone verspricht NTT seinen Kunden geringere Kosten, da dank des softwaregesteuerten Netzes weniger Hardware im Einsatz sein muss.

Laut Leuchters ist NTT Com der erste Netzbetreiber, der ein SDN-basiertes Angebot auf globaler Ebene einführt. Folgende vier Services sind dank der Virtela-Technik auf Abruf verfügbar: Applikationsbeschleunigung, Firewall (inklusive IPS und URL-Filtering), IPSec-VPN-Gateways sowie SSL-VPNs.

Weitere Informationen zu NTTs Enterprise-Cloud-Angeboten finden sich unter www.eu.ntt.com/en/products/managed-hostingcloud-services/enterprise-cloud/enterprise-cloud.html.

Der Administrator eines Kundenunternehmens kann in seinem virtuellen Netzwerk Ressourcen per Schieberegler nach Bedarf hinzufügen oder abschalten. Bild: NTT Communications

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