Obwohl insbesondere deutsche Anwenderfirmen dem ganzen Cloud-Hype noch recht skeptisch gegenüber stehen, springen immer mehr Unternehmen auf den Zug zum Wolken-Computing auf: Neben HP/EDS und IBM verstärken nun auch CSC, Atos Origin und Verizon ihr Engagement.
CSC weitet seine Cloud-Computing-Aktivitäten aus. Allerdings zielt der IT-Dienstleister hierbei
weniger auf die komplette Auslagerung der Firmen-IT in öffentliche Rechenwolken, sondern vereint
mit der neuen Services-Suite sein Know-how im Bereich Private Clouds mit Public-Cloud-Modellen.
Auch andere Dienstleister gehen davon aus, dass die Cloud-Zukunft eher schrittweise Einzug halten
und daher zunächst von hybriden Mischformen geprägt sein wird.
Im Rahmen seines Cloud-Services-Angebots will CSC daher Ökosysteme von unterschiedlichen
Cloud-Anbietern verwalten: von Infrastructure-as-a-Service (IaaS) über Platform-as-a-Service (PaaS)
bis hin zu Software-as-a-Service (SaaS). Die CSC Services-Suite deckt dazu verschiedene Ebenen
ab:
1. Cloud Orchestration Services für eine automatisierte Zusammenstellung, Koordination,
Verwaltung, Sicherung und den Betrieb privater, öffentlicher und hybrider
Cloud-Computing-Umgebungen inklusive Service-Level-Management, Fernüberwachung, Berichterstellung,
Auditierung und Datentransparenz.
2. Trusted Cloud Services mit sicheren und branchenkonformen Desktop-, Rechner-, Speicher- und
Netzwerkinfrastruktur-Diensten auf On-Demand-Basis.
3. Cloud-Beratungsleistungen für IT-Unternehmenskunden und unabhängige Softwareanbieter
(Independent Software Vendors – ISVs).
Auch Atos Origin erweitert als Vertriebspartner für Microsofts Business Productivity Online
Suite (BPOS) sein Engagement in Sachen Cloud Computing und Software as a Service. Das Web-basierte
BPOS-Softwarepaket umfasst die Microsoft-Produkte Exchange Online, Sharepoint Online, Office
Communications Online und Office Live Meeting. Atos Origin will BPOS in aktuelle und zukünftige
Kunden-Projekte integrieren. "Die Business Productivity Online Suite ist ein wichtiger Baustein in
unseren Adaptive-Workplace-Angeboten", sagt Dominique Rerat, Senior Vice President Innovation and
Business Development bei Atos Origin. Der Adaptive Workplace gehört nach eigenen Angaben zu den
Kernangeboten von Atos Origin. Er biete eine Reihe von modularen und flexiblen Desktop- und
Endanwender-Support-Leistungen. Diese Services ermöglichen den zeit- und ortsungebundenen
Arbeitseinsatz. Die Adaptive-Workplace-Lösungen sollen eine Kosteneinsparung von bis zu 40 Prozent
für das Arbeitsplatz-Management ermöglichen.
Insgesamt hat Microsoft weltweit 4000 Partner um sich geschart, um die BPOS zu vermarkten, die
kürzlich in 19 Ländern live gegangen ist. Zu den ganz großen Partnern der ersten Stunde zählt dabei
auch die HP-Tochter EDS. Gemeinsam wollen EDS und Microsoft "konzerntaugliche Kollaborations- und
Kommunikationsdienste aus der Cloud bieten, die von Millionen von Usern in großen multinationalen
Unternehmen genutzt werden können", ließen die beiden Partner vor einigen Wochen verlauten.
EDS‘ Mutterkonzern HP tanzt allerdings auch auf anderen Cloud-Hochzeiten: So steuert HP für das
jüngste Computing-as-a-Service-Angebot (CaaS) von Verizon Business eine Kombination von
Professional Services, Server-Hardware und Automationssoftware bei. Insbesondere nutzt Verizon für
sein CaaS-Angebot folgende HP-Produkte: Operations Orchestration Software, Server Automation
Software, Network Automation Software, Service Automation Reporter Software sowie Bladesystem,
Virtual Connect und System Insight Manager.
Auch Siemens IT Solutions and Services hat kürzlich anklingen lassen, ins Cloud-Geschäft
einsteigen zu wollen. In Sachen RZ-Infrastruktur liebäugelt Siemens dabei mit Cisco,
Softwarekomponenten kommen unter anderem von Microsoft.
Armin Barnitzke/dp
Siemens: "Gekürzte IT-Budgets lösen Cloud-Bedenken ganz schnell auf"
Verizon bläst mit Sicherheit zur Cloud-Offensive