Wenn Millionen smarte Toaster kritische Infrastrukturen angreifen, läuft etwas verkehrt. Neben festgelegten Sicherheitsrichtlinien für vernetzte Endgeräte braucht es auch eine stärkere Dezentralisierung wichtiger Dienste im Netz.
Das Internet der Dinge ist nicht nur hochtrabende Zukunftsvision, in denen alle nur erdenklichen Gadgets miteinander kommunizieren, aktuell ist es vor allem eine ernste Gefahr für die bestehenden Infrastrukturen im Netz. Seit September werden fast wöchentlich neue Distributed-Denial-of-Service-Attacken (DDoS) registriert, die bis dato erfolgte Angriffe mit ihren Ausmaßen weit in den Schatten stellen.
Den Anfang machte am 20. September ein DDoS-Angriff auf das Blog des Security-Spezialisten Brian Krebs. Der Journalist ist für seine Recherchen oft auch im digitalen Untergrund unterwegs und hat sich bereits viele Feinde unter Online-Kriminellen gemacht. Bei der Attacke wurde der Server von Krebs mit einer Datenflut von 60 Gigabit pro Sekunde geflutet. Laut der Security-Firma Akamai, die auch den Blog von Krebs gegen solche Attacken schützen soll, war das knapp doppelt so viel Traffic wie bisher jemals von den Experten registriert. Nur einen Monat später setzte ein ähnlicher Angriff Internet-Größen wie Spotify, Twitter, Amazon und Airbnb zeitweise außer Gefecht. Laut Experten wurden die DDoS-Attacken von einem Botnetz aus dem Internet of Things ausgeführt.