Stromverbrauch neuer Geräte soll bis 2010 um 25 Prozent sinken

Dell-Notebooks und -PCs sollen umweltfreundlicher werden

5. Juni 2008, 15:11 Uhr |

Dell-Firmengründer und -Chef Michael Dell hat unlängst die Parole ausgegeben, der Hardwarehersteller solle "das grünste Technologieunternehmen der Welt" werden - ein angesichts des anhaltenden Green-IT-Hypes keine sonderlich originelles, aber dennoch durchaus löbliches Vorhaben. Im Rahmen dieser Initiative hat der Anbieter nun angekündigt, seine Latitude-Notebooks und Optiplex-Desktops sollen bis 2010 25 Prozent weniger Strom verbrauchen als die heutigen Geräte. Genau die gleichen Eckwerte hatte im Januar auch schon HP für seine Notebooks und PCs genannt.

Dieser Sprung klingt dramatisch, ist allerdings durchaus technisch machbar, etwa durch die Einführung einer Stromspar-Produktlinie unter Verwendung sparsamerer Prozessoren und energieeffizienterer Komponenten wie zum Beispiel höherwertiger Netzteile.

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So gibt Dell an, die Energieeffizienz seiner Latitude-Notebooks seit 2006 bereits um knapp 16 Prozent gesteigert zu haben. Die Desktops sollen in den letzten drei Jahren sogar um fast 50 Prozent energieeffizienter geworden sein. Solche Verbesserungen der Energiebilanz von IT-Geräten mit einem Verbreitungsgrad, wie sie PCs und Server eines namhaften Herstellers heute aufweisen, können weltweit den CO2-Ausstoß deutlich reduzieren. Dell schätzt, dass die Anwender der hauseigenen PCs seit 2005 durch Power-Managementfunktionen zirka 23 Millionen Tonnen CO2 eingespart haben.

An Maßnahmen für die Stromverbrauchsreduktion nennt Dell die Stromsparlösung Energy Smart, energieeffizienzorientierte Designs, Ventilatoren und Power-Management-Features. Zudem unterstütze man Zulieferer bei der Entwicklung energieeffizienter Komponenten wie Chipsätze, Stromversorgung und Speicher. Dell-PCs sind mit "80-plus"-zertifizierten Netzteilen erhältlich. Das 80-plus-Label besagt, dass das Netzteil einen Wirkungsgrad von 80 Prozent erreicht (siehe
www.80plus.org).

Über das kostenlose Tool Dell Open Manage können Administratoren die Energy-Smart-Einstellungen ihres Geräteparks verwalten. Auch über den heute obligatorischen Online-Energiesparrechner verfügt Dell natürlich: Der "Energy Calculator" ist erreichbar unter
www.dell.de/energie.

Wie bei allen namhaften IT-Herstellern, so ist auch in diesem Fall die Produktpolitik Teil einer umfassenden CSR-Richtlinie (Corporate Social Responsibility), die praktisch alle Teile des Auftritts und der Arbeitsweise eines Großunternehmens umfasst. So erklärt der Hardwareanbieter zum Beispiel, die Firmenzentrale in Austin, Texas, werde bereits heute vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben. Des Weiteren hat Dell diverse Kampagnen organisiert: ein kostenloses Recycling-Programm für Privatanwender ebenso wie Asset-Recovery-Services für Unternehmenskunden. Im Rahmen des Programms "Plant a Tree for me" werden Privatanwender und Unternehmen zur Zahlung von so genannten "Offset-" (also Wiedergutmachungs-)Beträgen aufgerufen. Für Unternehmen konzipiert ist das im Herbst 2007 eingeführte Programm "Plant a Forest for me". Es zielt auf den Austausch von Best Practices für energieeffizienten IT-Betrieb und auf die Unterstützung von Wiederaufforstungsprojekten ab.

Besonders im IT-Sektor von großer Bedeutung sind zudem Supply-Chain-Managementprozesse, die nachhaltige Produktions- und Recycling-Abläufe fördern und anhand derer sich einmal gemachte Zusagen von Zulieferern auch kontrollieren lassen. Denn neben dem Stromverbrauch im Betrieb entsteht ein erheblicher Teil der Umweltbelastung durch IT-Equipment im Rahmen der Herstellung und weltweiten Logistik sowie durch zu wenig auf Recycling-Fähigkeit abgestimmtes Design.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner


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