Datenerfassung ganz persönlich

Deutsche und Briten analysieren sich gerne selbst

24. Oktober 2013, 10:43 Uhr | Elke von Rekowski
Von Nokia und Adidas kommt die miCoach App. Sie soll Smartphone-Nutzern ein individuelles Fitnesserlebnis durch spezielle Funktionen auf Lumia Smartphones mit Windows Phone 8 ermöglichen (Foto: Nokia).

Das Datensammeln und Auswerten mit dem Smartphone, speziellen Geräten und passenden Apps ist mittlerweile so einfach, dass die Datenanalyse nicht mehr nur professionellen Anwendern vorbehalten bleibt, sondern auch immer häufiger ins Privatleben Einzug hält.

Wie weit der Trend zum Vermessen des eigenen Ichs bereits fortgeschritten ist, zeigt eine Emnid-Umfrage in Deutschland, Großbritannien und Frankreich, für die im Auftrag von QlikTech pro Land 1.000 Personen befragt wurden. Über die Hälfte der Deutschen und Briten zeigen demnach großes Interesse daran, diverse Aspekte ihres Lebens wie gesundheitliche Indikatoren oder persönliche Finanzen zu analysieren, um besser und bewusster zu leben. Diesem so genannten Quantify-Yourself-Trend stehen die Franzosen etwas skeptischer gegenüber, denn nur ein knappes Drittel von ihnen ist davon begeistert.

Wer selbst Daten erhebt und analysiert, für den steht in Deutschland und Großbritannien meist die Gesundheit im Vordergrund. Fast drei Viertel der Briten (73 Prozent) und nahezu zwei Drittel der Deutschen (62 Prozent) wollen Parameter wie etwa Bluthochdruck oder Blutzucker im Auge behalten. Mit 59 Prozent hegen die Deutschen an zweiter Stelle den Wunsch, den persönlichen Energieverbrauch überwachen zu können. Ebenfalls interessiert sind die Befragten daran, Statistiken zu ihren persönlichen Finanzen auszuwerten (73 Prozent der Briten, 56 Prozent der Deutschen). Dieser Aspekt ist übrigens auch der einzige, der von mehr als der Hälfte der Franzosen als wichtig angesehen wird.

Was mit den durch die Messungen gewonnenen Einblicken passiert, ist laut den Studienergebnissen eine Altersfrage. So würden zum Beispiel in Großbritannien etwa 78 Prozent der Befragten bis 24 Jahre ihre Leistungen steigern wollen und 72 Prozent sogar ihr Leben ändern. Bei den ältesten Befragten (65 Jahre und älter) sind dies nur 31 Prozent bzw. 32 Prozent. In Deutschland und Frankreich lässt sich ein ähnliches Bild zeichnen: 46 Prozent der deutschen Jugend (14 bis 29 Jahre) fühlt sich durch die Daten motivierter, bei den Älteren (60 Jahre und älter) trifft das nur auf 22 Prozent zu. Bei den Franzosen wären mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Jugendlichen (bis 24 Jahre) motivierter, aber lediglich ein Viertel der Älteren (65 Jahre und älter) denkt genauso. Die ermittelten Werte im Internet veröffentlichen und mit den Daten anderer vergleichen wollen nur wenige. Ein Drittel der Briten wäre daran interessiert, in Deutschland und Frankreich sind es nur 22 beziehungsweise 19 Prozent der Befragten.


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