Dabei waren die Netzbetreiber auch hierzulande im vergangenen Jahr nicht untätig. Aus verschiedenen Untersuchungen der lokalen Übertragungsraten geht klar hervor: die Qualität der Breitbandversorgung steigt konstant. Laut Daten der britischen Vergleichsplattform Cable.co.uk ist die durchschnittliche Download-Geschwindigkeit in Deutschland zwischen 2018 und 2019 von 24 auf 24,6 Mbit/s gestiegen. Eine erfreuliche Entwicklung, aber: Mit diesem Wert landet die Netzinfrastruktur der Bundesrepublik im internationalen Vergleich gerade einmal auf Platz 27. Vor einem Jahr war es noch Platz 25. Dabei zeigen einige europäische Nachbarn, wie es auch gehen kann. So erreichte Schweden mit 55,18 Mbit/s den vierten Rang. Dänemark ist mit 49,19 Mbit/s auf Platz 5, Norwegen mit 38,46 Mbit/s auf Platz 11. Aktueller Spitzenreiter laut Cable.co.uk: Taiwan mit 85,02 Mbit/s.
Der internationale Blick zeigt, wie andere Staaten Deutschland in Sachen Breitbandversorgung deklassieren und somit auch die besseren Chancen haben, digitale Technologien schneller in die Breite zu bringen und nicht nur in Clustern in hoch technologisierten Ballungszentren anzusiedeln. Problematisch ist darüber hinaus, dass hierzulande kaum eine infrastrukturelle Basis besteht, um den Sprung in die nächste Geschwindigkeitsklasse zu ermöglichen, der in den kommenden Jahren ohne Zweifel nötig sein wird. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist Deutschland weiterhin von Kupfer durchzogen – jedoch nicht von Glasfaser. Im Vergleich verfügt Südkorea laut OECD unter den Mitgliedsstaaten über den größten Fibre-Anteil, bringt es auf insgesamt 78,5 Prozent. Unter den europäischen Vertretern liegt abermals Schweden mit 64,3 Prozent vorn. Und Deutschland? Liegt mit einem Glasfaseranteil von 2,6 Prozent weit abgeschlagen auf Platz 33. Nur in fünf OECD-Ländern ist der Anteil der Glasfaseranschlüsse noch geringer als in Deutschland, darunter Österreich und Großbritannien.