Politik und Wirtschaft diskutieren derzeit über den sparsamen Umgang mit Energie. Für die Umsetzung im IT-Alltag liefert Landesk Power-Managementfunktionen zur Optimierung des Client-Energieverbrauchs. Die zentrale Verwaltung ist praktisch, ihr Nutzen hängt aber von der Unterstützung durch die Desktop-Hardware ab.
Landesk liefert verschiedene Suiten zur Verwaltung von Desktops und Servern. Zu den bekanntesten
Paketen zählen die Landesk-Management-Suite für die Clients, der Server-Manager, die Security-Suite
und der Patch-Manager. Die Funktionen der Suites überlappen sich teils, am Namen ist jedoch die
Ausrichtung einfach zu erkennen. Mit dem neuen Power-Management zielt Landesk auf Client-Desktops.
Denn die Energiesparkonzepte sind bei Servern und Clients völlig konträr: Ein nicht benutzter
Client lässt sich automatisiert herunterfahren oder in den Standby-Zustand bringen – für einen
Server wäre dies mit Windows 2003 zwar möglich, doch wird man es kaum anraten. Stromersparnisse
bringen hier vielmehr Virtualisierung und Konsolidierung.
Windows umfasst seit 2000 Professional Features für die Energieoptimierung, XP und Vista bringen
sie also gleich mit. Dazu zählen Einstellungen zum Abschalten des Bildschirms und der Festplatte
sowie der Standby- und der Ruhemodus (Hibernation) des Rechners. Die Einstellungen spiegeln sich in
der Registry wider, für Anwender sind sie über die Energieoptionen in der Systemsteuerung
verfügbar. Landesk steuert diese vom Betriebssystem bereitgestellten Vorkehrungen zentral. Das ist
der einzig gangbare Weg, schließlich darf eine Verwaltungssoftware dem Betriebssystem keinesfalls
Ressourcen entziehen.
Für diesen Praxistest stellte uns Landesk die aktuelle Version 8.7 der Software zur Verfügung.
Da es uns beim Test ausschließlich auf das Power-Management ankam und ferner die
Energieeinstellungen wie eine Sicherheits-Policy ausgebracht werden, entschieden wird uns für den
Einsatz dieser Funktionen im Kontext des Patch-Managers. Daneben sind die Energiefunktionen auch in
anderen Suiten enthalten.
Ein Wizard bietet zu Beginn eine Option zum Prüfen der Systemvoraussetzungen. Da im Test Windows
Server 2003 zum Einsatz kam, waren die meisten Softwarevoraussetzungen bereits gegeben. Landesk
arbeitet wie bei Client-Lifecycle-Werkzeugen üblich: Der Core-Server verwaltet die Datenbank mit
dem Inventar und den Konfigurationen, von der zentralen Managementkonsole aus lassen sich die
Desktops über Agenten administrieren. Die Funkti-onen der Suite umfassen unter anderem
Inventarisierung, Softwareverteilung, Patch-Management und Fernzugriff. Landesk lieferte zur
Version 8.7 ein Service-Pack, das wir installierten. Dann stand dem Aufruf der Managementkonsole
nichts mehr im Weg.
Der erste Testschritt bestand im Rollout der Landesk-Agenten. Die Zielsysteme waren zwei
virtuelle und mehrere physische Geräte unter Windows 2000 Professional und XP Professional. Für den
Rollout ist der Agent zu parametrisieren und auf das Gerät oder eine Gerätegruppe auszubringen.
Landesk macht dabei regen Gebrauch von Fenstern, GUI-Elementen, dem Kontextmenü, Icons sowie Drag
and Drop. Ob der Agent erfolgreich verteilt wurde, ist am einfachsten durch eine Kontrolle des
Inventars zu prüfen.
Die Einstellung der Desktop-Energieopti-onen basiert auf dem Policy-Prinzip. Policies verwendet
Landesk auch beim Security- und Patch-Manager für die Verteilung von Sicherheitseinstellungen und
Software-Patches. Diese muss der Administrator zuerst aus dem Web laden. Insgesamt liefert Landesk
derzeit rund zehn solcher Updates, darunter die als "Windows Power Options" bezeichneten
Erweiterungen. Nach dem Download sind diese über das Kontextmenü und die Properties zu
konfigurieren. Unter "Custom Variables" finden sich sechs konfigurierbare Einstellungen. Diese
liegen in je einem Block für den Betrieb als Desktop-Rechner am Stromnetz und einem zweiten für den
Notebook-Betrieb vor. Der Administrator kann jeweils die Zeiten für das Abschalten des Bildschirms
und der Festplatte sowie den Standby-Modus einstellen. Die Zeiteinstellungen kann er von einer
Minute bis fünf Stunden variieren.
Nach der Konfiguration der Zeiten ist der "Power-Patch" zu verteilen wie bei allen andern
Patches üblich: über Drag and Drop des Rechners auf den Patch. Im anschließenden Dialog sind die
Details der Patch-Verteilung einzutragen. Ein Patch ist in der Regel nur einmal auszubringen, die
Energieeinstellungen jedoch sind Änderungen an der Konfiguration des Zielgeräts. Diese kann der
Benutzer, sofern er Administrationsrechte besitzt, wieder rückgängig machen. Sind Anwender mit
Adminrechten vorgesehen, könnte es daher nötig sein, dass ein Systemverwalter die
Konfigurationseinstellungen wiederholt – zum Beispiel täglich oder bei jeder Benutzeranmeldung –
ausbringt. Sinnvoller und für den Einsatz der Energieoptionen eigentlich notwendig ist eine
vorherige Aufklärung der Benutzer, damit diese sich nicht gegängelt fühlen und die
Stromsparbemühungen aktiv unterstützen können.
Im Test experimentierten wir mit unterschiedlichen Einstellungen, die wir auf die Zielsysteme
verteilten. Dabei ist zu beachten, dass bestimmte Prozesse nur zu gewissen Zeiten laufen, sofern
man sie nicht explizit umgestellt hat. Im Test zeigte sich, dass trotz erfolgreicher
Power-Patch-Ausbringung die gewünschten Einstellungen auf den Zielsysteme teils nicht vorlagen.
Denn die Einstellungen müssen durch die Architektur des Rechners und Bildschirms unterstützt sein:
Nur wenn diese einen Stromsparmodus kennen, ist dieser aktivierbar. Wir prüften die Optionen aller
vorhandenen Windows-XP-Installationen auf physischen Rechner im Testlabor und stellten fest, dass
sie höchst unterschiedlich implementiert sind. Bei den Geräten handelt es sich um Modelle von den
Herstellern Acer, HP, Dell und Fujitsu-Siemens sowie um diverse No-Name-Geräte. Ebenso vielfältig
sind die verwendeten Motherboards und Grafikkarten. Die Laborumgebung weist eine jahrelang
gewachsene Vielfalt auf, wie sie wohl in den meisten Unternehmen vorzufinden sein wird. Zu beachten
ist ferner, dass natürlich beim Test in virtuellen Umgebungen andere Bedingungen herrschen: Das
Abschalten einer virtuellen Festplatte beispielsweise ist hier kaum von Belang. Wenngleich die
Energiesparopti-onen vor allem bei neueren System vorzufinden sind, waren auch bei älteren Modellen
alle drei Einstellungen zu finden. Dazu zählte zum Beispiel ein No-Name-Recher mit einem
Intel-Celeron-Prozessor mit 400 MHz und einem auf 1999 datierten Award-BIOS.
Ein Systemverwalter, der mit Landesk-Hilfe die Windows-Energiesparoptionen zent-ral verwalten
möchte, ist also gut beraten, seinen Desktop- und Notebook-Bestand auf die Unterstützung dieser
Funktionen hin zu überprüfen. Diese ist allerdings einfach zu ermitteln.
Wer Landesk im Einsatz hat und auf Stromersparnis Wert legt, sollte das Power-Management in
Erwägung ziehen. Hier liegt ein großes Einsparpotenzial, und die Umsetzung ist sehr einfach
vorzunehmen – sofern die Client-Hardware mitspielt. Die Energiesparfunktion sind bei den
bestehenden Suiten ohne Aufpreis inbegriffen. Deren Preise liegen für die Landesk-Security-Suite
bei 56 Dollar, für den Patch-Manager bei 27 Dollar pro Client, die Landesk-Management-Suite kostet
85 Dollar pro Client. Die Preise gelten jeweils für das erste Jahr bei 500 Endgeräten.
Info: Landesk Tel.: 02154/606986 Web: www.landesk.com