Serie Remote-Control-Software, Teil 4

Enteo Remote ergänzt die Suite

22. Juli 2009, 22:00 Uhr | Thomas Joos/dp

Die Fernbedienung von Arbeitsstationen und Servern im Unternehmen ist ein wichtiger Aspekt beim Benutzer-Support und der Systemverwaltung. Diesmal testete die LANline im Rahmen der Serie Remote-Control-Software das Tool Enteo V6 Remote von Frontrange.

Die neue Version 6 von Enteo Remote unterstützt im Gegensatz zu den anderen Produkten des Herstellers nur Windows 2000 Server und Windows Server 2003. Auch Arbeitsstationen mit Windows 2000 oder Windows XP lassen sich damit fernsteuern. Es unterstützt aber weder 64-Bit-Betriebssysteme noch Vista oder Windows Server 2008. Unternehmen, die eine ältere Version der Software einsetzen, müssen außerdem darauf achten, dass Clients der verschiedenen Versionen nicht immer kompatibel zueinander sind und einen Verbindungsaufbau verhindern. Im

Support-Forum des Anbieters finden sich dazu Einträge, dass vor allem Clients mit der Version 5.85 Verbindungsprobleme zu 6.0-Clients haben. Die Fernbedienung von Computern mit zwei oder mehr Monitoren wird auch in der neuen Version nicht einwandfrei unterstützt. Für den Verbindungsaufbau verwendet die Fernwartungslösung wie die meisten TCP/IP. Der Port für die Verbindung lässt sich dabei frei wählen.

Ein Pluspunkt des Tools ist, dass Systemverwalter das Produkt vor einer Fernwartung nicht auf dem Client installieren müssen. Die Anwendung lässt sich im Problemfall sofort starten. Das Tool installiert beim Verbindungsaufbau automatisch den Client auf dem entfernten Rechner. Außerdem kann es den Client beim Beenden der Sitzung wieder automatisch deinstallieren. Ferner lassen sich auch Dateien zwischen den Computern austauschen.

Benutzerrechte und Sicherheit

Während der Fernwartung kann der Administrator den Benutzereingriff entweder sperren, oder der Anwender kann wie der Systemverwalter Eingaben machen und Maus und Tastatur bedienen. Das Tool bietet dazu verschiedene Steuerungsmöglichkeiten sowie Tastaturkürzel an, mit denen sich einige Bereiche automatisieren lassen, etwa ein Neustart, die Installation von Softwarepaketen oder Neuinstallationen. Das Tool benötigt nicht viel Bandbreite, um eine effiziente Fernbedienung zu ermöglichen. Die Verbindung zwischen den Rechnern verschlüsselt die Anwendung per 256-Bit-Blowfish. Benutzerzugriffe und -berechtigungen lassen sich mit anderen Enteo-Anwendungen verbinden und auch aus dem Active Directory entnehmen. Außerdem ermöglicht die Anwendung eine rollenbasierte Rechteverteilung. Per Richtlinien lassen sich die Einstellungen aller Clients gemeinsam anpassen. Durch die Einbindung in das Enteo-Rollenmodell geben Unternehmen zentral die Berechtigungsstruktur für den Zugriff vor. Unternehmen mit strengerem Datenschutz erhalten die Möglichkeit, genau einzuschränken, auf welche Anwendungen der Systemverwalter bei der Fernwartung zugreifen darf und welche Teile des Betriebssystems sichtbar sind. Zusätzlich lassen sich Sitzungen automatisch aufzeichnen und archivieren. Anwendern steht eine Art Paniktaste zur Verfügung, über die sie eine Fernwartung per Knopfdruck beenden können. Außerdem ist es möglich, die Verfügbarkeit des Clients zeitabhängig zu steuern, sodass Fernwartungen nur zu bestimmten Uhrzeiten möglich sind. Neben normalen Arbeitsstationen und Servern lassen sich auch Citrix-Presentation-Server-Sitzungen fernsteuern. Im Test hatten wir bei der Installation auf einem Terminalserver mit Windows Server 2003 Probleme, wenn der Client automatisch als Netinstall-Paket installiert werden sollte. Bei einer manuellen Installation traten diese Probleme nicht auf.

Ferner lässt sich das Tool nahtlos in andere Produkte des Anbieters integrieren. Frontrange bezeichnet Enteo V6 als Lifecycle-Management-Suite, mit der sich die IT-Verwaltung im Unternehmen weitgehend automatisieren lässt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Paketierung und der automatisierten Softwareinstallation. Enteo enthält neben dem Fernwartungs-Tool Lösungen für die Inventarisierung, die zentralisierte Softwareverteilung, die zentrale Bereitstellung von Betriebssystemen, zur Lizenzverwaltung oder für die Verteilung von Sicherheits-Patches sowie für die Wiederherstellung von Clients und ein Web-Portal zur Aufgabendelegation.

Ist das Fernwartungs-Tool in die Suite integriert, so kann ein Anwender bei einem Problem einen Hilferuf über die Anwendung starten. Der zuständige Support-Mitarbeiter erhält ihn dann über die zentrale Verwaltungslösung sowie über das Web-Portal. Dieser kann wiederum mit einem Klick die Verbindung zum Client herstellen. So könnten Anwender schnelle Hilfe bei Problemen erhalten, ohne zum Telefon greifen zu müssen. Durch einen speziellen Überwachungsmonitor lassen sich außerdem benutzerlose Computer, wie CNC-Maschinen oder Kiosk-Computer ständig überwachen. Taucht bei einem solchen System ein Fehler auf, können Systemverwalter sofort reagieren und eine Verbindung herstellen. Auch hier erscheint in der zentralen Verwaltungsoberfläche eine entsprechende Warnung. Damit Support-Mitarbeiter mit den Anwendern, deren Rechner sie fernsteuern, kommunizieren können, enthält die Applikation auch eine komfortable Chat-Funktion, mit der Systemverwalter Anwender anleiten können. Außerdem ist ein VoIP-Client enthalten, über den sich Anwender und Support-Mitarbeiter unterhalten können. Enteo unterstützt ferner sehr hohe Bildschirmauflösungen bis 4096 x 4096 Pixel. Die Ansicht im Client lässt sich außerdem zoomen. Dadurch besteht die Möglichkeit, zum Beispiel auch bei CAD-Anwendungen helfend einzugreifen.

Fazit

Enteo V6 Remote bietet eine ausgereifte Lösung für die Fernwartung von Computern und Servern. Doch der Anwender kann die Stärken des Produkts wie rollenbasierte Rechteverwaltung oder nahtlose Integration nur dann ausschöpfen, wenn er auch die anderen Enteo-Produkte einsetzt. Wer allein eine Fernwartungslösung sucht, ist mit anderen Produkten besser bedient. Enteo V6 Remote kostet pro Client etwa 14 Euro.

Info: Frontrange Tel.: 089/3188-30 Web:

www.enteo.com/de


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