Eperi rät zur Datenverschlüsselung

Erste Warnungen in Europa vor US-Clouds

21. März 2025, 8:00 Uhr | Jörg Schröper
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Norwegen und Dänemark warnen vor US-Cloud-Anbietern. Werden Deutschland und weitere europäische Länder diesem Beispiel folgen? Wann werden Regeln zum Datenschutz verschärft und wie können Unternehmen diese Hürde meistern? Die Experten von Eperi raten zur Vorbereitung.

Dass zunehmend mehr Unternehmen und Organisationen viele ihrer sensiblen Daten bei US-basierenden Cloud-Anbietern speichern und verarbeiten, ist mangels europäischer Alternativen Fakt. Aktuelle politische Trends in den USA veranlassen jedoch europäische Sicherheitsbehörden zu deutlichen Warnungen, da die Daten auch dort nicht mehr sicher sein könnten. Im schlimmsten Fall könnte die Verarbeitung und Speicherung sensibler Daten in den US-Clouds sogar gemäß der europäischen Sicherheitsgesetzgebung unzulässig werden, so Eperi. Die proaktive Lösung des Problems könne eine funktionserhaltende Verschlüsselung sensibler Daten sein – gleichgültig, für welche Cloud und wo auf der Welt.

Europäische Datenschutzexperten sind besorgt und mit Norwegen und Dänemark schlagen die ersten beiden Länder offiziell Alarm, so Eperi in einem Stament. Die norwegische Datenschutzbehörde habe die klare Empfehlung ausgesprochen, dass Unternehmen eine Strategie vorbereiten sollten, wie sie mit amerikanischen Cloud-Diensten umgehen, falls der Datentransfer in die USA plötzlich nicht mehr zulässig ist. Eine ähnliche offizielle Empfehlung der dänischen Datenschutzbehörde nur einige Tage zuvor habe betont, dass sich Unternehmen nicht auf den aktuellen Angemessenheitsbeschluss verlassen dürfen, da die rechtliche Lage viel zu unsicher sei.

Dass deutsche Datenschutzbehörden mit einer vergleichbaren Warnung nachziehen, ist wahrscheinlich, vermutet Eperi. Die deutschen Aufsichtsbehörden standen in der Vergangenheit bei vielen Risikoeinschätzungen und Datenschutzinitiativen Seite an Seite mit den europäischen Partnerstaaten. Bereits jetzt ließen Aufsichtsbehörden keinen Zweifel daran, dass deutsche Unternehmen sich nicht auf langfristige Rechtssicherheit beim Einsatz von US-Cloud-Diensten verlassen sollten. Sie haben in der Vergangenheit immer wieder betont, dass der Schutz personenbezogener Daten oberste Priorität hat – auch wenn dies für Unternehmen unbequem in der Umsetzung ist.

Ein gesamteuropäisches Problem

Die jüngsten Warnungen der beiden nordeuropäischen Länder begründen sich auf einem zentralen und für gesamt Europa existenten Risiko: Sollten sich europäische Unternehmen zu stark an US-Cloud-Dienste binden, stehen diese bei einem plötzlichen Wegfall der Rechtsgrundlage vor einer Herausforderung, die sowohl die Sicherheit der Unternehmen, aber auch deren Handlungsfähigkeit elementar stören kann. Das Problem liege darin, so Eperi weiter, dass für viele US-Clouddienste keine europäischen Alternativen existieren. Beschlüsse oder regulatorische Entscheidungen, die den Transfer sensibler Daten in die USA untersagen, würden die Nutzung vieler Cloud-Dienste, auf die Unternehmen im Tagesgeschäft angewiesen sind, abrupt unterbrechen. Mit einem Verbot der Datenflüsse werden kritische Arbeitsprozesse unterbrochen, was in den meisten Fällen zu Betriebsunterbrechungen und in Folge zu Reputationsschäden führen kann.

Sollten offizielle Regelungen und Handlungsanweisungen in den europäischen Staaten oder aus Brüssel heraus konkretisiert und in einem neuen Regelwerk manifestiert werden, müssen viele Unternehmen sehr kurzfristig handeln – insbesondere dann, wenn geschäftskritische Prozesse ausschließlich mit Cloud-Diensten von US-Unternehmen durchgeführt werden. Die kurzfristigen Konsequenzen derartiger Neuregulierungen sind gravierend. Dazu gehören etwa die sofortige Neubewertung bestehender Verträge mit US-Cloud-Anbietern, die Risikobewertungen für alle Datenflüsse in die USA, das Erstellen und Umsetzen von Plänen für die Gewährleistung der Datensicherheit, ein enorm hoher Zeitdruck, da Datenschutzbehörden in solchen Fällen kurze Fristen setzen sowie und die wesentlich strengere Prüfung bei künftigen Cloud-Projekten, ob diese den Datenschutzanforderungen entsprechen.

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