Mit der neuen Hyperedge-Architektur will Netzwerker Brocade ein anwendungs- und Service-orientiertes Campus-Netzwerk für stationäre und mobile Anwender ermöglichen. Die Vereinheitlichung von Kabel- und Funkinfrastruktur soll im Zusammenspiel mit Automation, verteilten Services und zentralem Management für einfacheres Management und niedrigere Kosten sorgen. Zeitgleich hat Brocade eine ganze Reihe zugehöriger Netzwerkgeräte vorgestellt.
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Mit der neu vorgestellten Hyperedge-Architektur erweitert Brocade seinen vom Data Center bekannten Fabric-Ansatz in Richtung Netzwerkrand. Die Architektur besteht aus den Bausteinen Distributed Services, Consolidated Management und Distributed Access Point (AP) Forwarding:
• Distributed Services: Brocade will die Funktionen seiner Premium-Campus-Switches auch auf Einstiegs-Switches innerhalb einer einzigen Hyperedge Domain verfügbar machen. Die ICX Campus Switches können jederzeit zu bestehenden ICX-Stacks in einer Hyperedge-Domain hinzugefügt werden, so der Hersteller.
• Consolidated Management: Da mehrere Geräte in einer Hyperedge-Domain zu einer logischen Einheit aggregiert werden, könne der Administrator die Konfiguration, Verwaltung und Updates schneller und einfacher durchführen. Dafür sorge dynamisches Sharing von Software-Images und Netzwerk-Policies. Die ICX-Infrastruktur unterstütze zusammengelegte Aggregations- und Access-Domains, die Mobility-Lösungen ermöglichten zentralisierte WLAN-APs ebenso wie Controller-basiertes Management.
• Mit Distributed AP Forwarding wird Mobilgeräte-Traffic gesichert und an Netzwerkgeräte, nicht aber zu einem zentralen Controller,weitergeleitet. Dies soll helfen, Controller-Engpässe zu vermeiden und die Leistung ebenso wie die Zuverlässigkeit des Funknetzes zu erhöhen.
Brocade integriert laut eigener Aussage das Access- und Aggregation-Layer des Campus-Netzwerks, um die Service-Bereitstellung zu vereinfachen und die Leistung zu steigern. Intelligente WLAN-APs verknüpften sich mit den verkabelten Edge-Domains, um eine sichere Funkverbindung aufzubauen, ohne das Kabelnetz zu überlasten. Der gesamte Datenverkehr werde dabei innerhalb der Hyperedge-Domain verwaltet, Protokolle wie STP sei dabei ebenso unnötig wie ein Tunneling des Funkdatenverkehrs zum Controller. Damit vereinfache das Hyperedge-Design das Geräte-Management und ermögliche eine flexible anwendungsoptimierte Infrastruktur.
Begleitend hat Brocade neue Switches und WLAN-APs sowie einen neuen Wireless-Controller vorgestellt:
• Der neue ICX 6430-C Compact Switch, eine 12-Port-Version des ICX 6430, arbeitet laut Brocade lüfterlos und stromsparend. Er verfüge über sämtliche Sicherheits- und Performance-Features seiner größeren ICX-Brüder.
• Der ICX 6650 Switch erweitert das Portfolio am oberen Ende mit 10GbE- und 40GbE-Port-Optionen. Er zielt auf die anspruchsvolle Campus-Aggregation und Non-Fabric-Top-of-Rack- (ToR-) Implementierungen, die kostengünstige Vernetzung erfordern. Dazu biete er flexible Port-On-Demand- (PoD-) Lizenzen für bis zu 64 10GbE-Ports und vier 40 GbE Ports in einem einzigen Rack.
• Brocade kündigte außerdem drei neue Access Points an: Die Mobility 1220 und Mobility 1240 APs bieten laut Herstelelr mehr Automatisierung, stabileren Betrieb und höhere Leistung. Der Brocade Mobility 1240 AP unterstützt dabei einen Datendurchsatz von bis zu 450 MBit/s, der Mobility 1250 soll im Laufe des Jahres 2013 verfügbar sein, 802.11ac unterstützen und eine Übertragungsrate von bis zu 1 GBit/s bieten. Hinzu gesellt sich der Mobility RFS9510 Controller, der bis zu 10.240 APs und 200.000 Geräte unterstütze.
Die Distributed Services, das Consolidated Management und das Distributed AP Forwarding sind ab sofort mit den neuesten Versionen von Fastiron 8.0 und Wing 5.4.2 verfügbar. Zur Aktivierung sind laut Brocade keine zusätzlichen Lizenzen erforderlich.
Außerdem gibt es ein neues Management-Modul für die Fastiron-SX-Switches, das den Datendurchsatz auf das Achtfache steigern soll. Der Versand erfolgt laut Brocade-Angaben ab Juni 2013, der Listenpreis liegt bei 3.995 Dollar.
Der Brocade ICX 6430-C soll ab Juni erhältlich sein und ab 1.095 Dollar kosten. Der Brocade ICX 6650 ist bereits verfügbar, die Listenpreise beginnen bei 19.200 Dollar. Im Mai sollen die Mobility 1220 und 1240 APs zu Preisen von 625 bzw. 1.245 Dollar auf den Markt kommen, der RFS9510-Controller soll im Juni folgen und 39.995 Dollar kosten.
Weitere Informationen finden sich unter www.brocade.com