Wachsender Speicherhunger

Forscher auf der Suche nach mehr Speicherdichte

29. November 2013, 12:50 Uhr | Elke von Rekowski
Auf die Suche nach Materialen für Festplatten der Zukunft haben sich jetzt Vertreter aus Wissenschaft und Industrie begeben (Foto: Andreas Blakkolb - Fotolia.com).

Der wachsende Speicherbedarf vieler Anwender wird für die Hersteller von Festplatten langsam zum Problem. Mit den bisherigen Materialien ist noch mehr Leistung kaum herauszuholen. Wissenschaftler suchen jetzt nach Lösungen.

Im Rahnen des EU-Projektes NU-MATHIMO (New Materials for High Moment Poles and EU-ProjekteShields) arbeiten Forscher der Universitäten Duisburg-Essen und Uppsala (Schweden) mit dem Festplattenhersteller Seagate an der Entwicklung ultradünner Schichtstrukturen, die eine stärkere Magnetisierung erlauben. Herkömmliche Festplatten haben eine magnetische Aufzeichnungstechnik. Dabei ordnet der Schreib-/Lesekopf die magnetischen Einheiten auf der Plattenoberfläche senkrecht an und liest jede einzelne Polarisierung wieder aus. Um die Speicherdichte zu erhöhen, muss alles - Kopf wie Bits - kleiner werden. Das Magnetfeld darf dabei jedoch nicht schwächer werden, da sonst Informationen verloren gehen. Deshalb sind für die leistungsstärkeren Festplatten Materialen erforderlich, die sich stärker magnetisieren lassen.

Genau hier arbeiten die drei Partner zusammen: Physiker der Universität Duisburg-Essen werden die besondere Synchrotronstrahlung an verschiedenen Großforschungsanlagen wie ESRF in Grenoble oder BESSY II in Berlin nutzen, um neue Schichtsysteme aus Eisen, Chrom und seltenen Erden zu untersuchen. Theoretische Berechnungen der Wissenschaftler aus Uppsala sollen dann dabei helfen, die Ergebnisse dieser Experimente auszuwerten, zu verstehen und auf dieser Basis Vorhersagen zu machen. Entwickler von Seagate hingegen werden dann die neuen Materialien für die industrielle Anwendung testen.

Das Projekt wird im EU-Programm »Industry-Academia Partnerships and Pathways (IAPP) - Marie Curie Actions« gefördert. Dieses Projekt soll die europäische Industrie gegenüber Asien und den USA dadurch konkurrenzfähiger machen, dass sie von dem Know-how an Europas Universitäten und den Großforschungsanlagen profitiert.


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