Auf den ersten Blick ist laut Gartner die Nutzung von privaten Laptops bei der Arbeit für die Firmen teuer, doch viele indirekte Kosten verzerren das Bild. Und die mit einer solchen Nutzung verbundenen Produktivitätsgewinne würden den Unternehmen zu Gute kommen. Viele Unternehmen haben zwar bereits eine Regelung über die berufliche Nutzung von privaten Laptops, doch insgesamt ist deren Anteil noch nicht sehr hoch. Das liegt laut Gartner vor allem daran, dass bei einem Vergleich der direkten Kosten eine solche Nutzung teurer ist als die Bereitstellung eines Firmen-Laptops.
"Der Vergleich der direkten Kosten zwischen einem Mitarbeiter- und Firmen-Laptop fällt immer zu
Ungunsten des privaten Systems aus, da dem Mitarbeiter ja eine Entschädigung für die Firmennutzung
seines Systems gezahlt werden muss. Das bedeutet, dass viele Firmen eine berufliche Nutzung des
privaten Laptops nicht zulassen", lautet die Einschätzung von Gartner-Analyst Brian Gammage. Hinzu
kommt, dass einige CIOs auch Lizenzbedenken bei der doppelten Nutzung der Microsoft-Programme
haben.
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/kaum_noch_grenzen_zwischen_consumer-_und_profi-technologie:/2008002/31360986_ha_CZ.html?thes=">Kaum
noch Grenzen zwischen Consumer- und Profi-Technologie
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/hp_erwartet_hybrid-laptop_halb_thin_client_halb_consumer-pc:/2007038/31219234_ha_CZ.html?thes=">HP
erwartet Hybrid-Laptop: Halb Thin Client, halb Consumer-PC
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/der_innovationsschub_durch_end_user_laesst_sich_nicht_einfach_abblocken:/2007036/31206685_ha_CZ.html?thes=">"
Der Innovationsschub durch End User lässt sich nicht einfach abblocken"
Trotzdem sei die Zahl der Firmen, die eine Regelung für die berufliche Nutzung von privaten
Laptops eingeführt haben, seit 2006 stetig angestiegen. Laut Gartner sind es vor allem zwei
User-Gruppen, die von einer Nutzung der eigenen Laptops Gebrauch machen wollen: Der Außendienst und
die, die abends ihre Arbeit mit nach Hause nehmen wollen.
Eine von Gammage durchgeführte Studie hat jetzt ergeben, dass es für die Firmen nicht teurer
ist, wenn sie dem Wunsch ihrer Mitarbeiter nachgeben und diese ihre eigenen Systeme auf der Arbeit
nutzen können. So sind die Total Cost of Ownership (TCO) von einem gut verwalteten privaten Laptop
mit einem entsprechend sauber abgegrenzten Virtual Desktop bei diesen beiden Mitarbeitergruppen
etwa gleich hoch wie bei der Bereitstellung eines Firmenlaptops. Der Grund für diese ausgeglichene
TCO-Bilanz liegt in den indirekten Kosten, die bei vielen Unternehmen nicht in Erscheinung treten
und damit die Bewertung verzerren. Folglich ermutigt Gartner die CIOs, entsprechende Regelungen
einzuführen und den Mitarbeitern die Nutzung der eignen Systeme zu empfehlen.
"Gute Programme zur Nutzung von privaten Laptops in der Arbeit haben das Potenzial, die
Motivation zu steigern und die Produktivität zu erhöhen. Im Gegenzug bewirken schlechte oder gar
keine Programme genau das Gegenteil", lautet seine knappe Empfehlung an die CIOs. Hinzu kommt, dass
die Nutzung des privaten Systems laut Gammage eine bessere Arbeitsmoral und eine entsprechend
höhere Produktivität bewirkt, die aber leider nicht messbar sei. Außerdem gibt es seiner Ansicht
nach einen weiteren Aspekt, der für eine Regelung zur Nutzung des privaten Laptops spricht: "Es
gibt immer mehr rüde Mitarbeiter, die ihr eigenes System auch dann in der Firma nutzen, wenn es
eigentlich nicht zulässig ist. Dazu gehören vor allem viele Topmanager und eine zunehmende Anzahl
wichtiger Knowledge-Worker, deren Einfluss groß genug ist, dass sie ihr eigenes System benutzen
können", lautet seine Beobachtung. Konsequenterweise sollten sich Unternehmen zu einer generellen
Öffnung gegenüber den privaten Systemen entschließen. "Für die zunehmende Zahl an Ausnahmen muss
man sowieso alle technischen Vorkehrungen schaffen. Dann kann man es auch gleich für alle auf
breiter Front einführen", empfiehlt Gammage den IT-Chefs.
Harald Weiss/pk/dp