Mehr als eine Milliarde PCs befindet sich laut Gartner derzeit weltweit in Benutzung, und nach den Schätzungen des Analystenhauses wird bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate dieser installierten Basis um die zwölf Prozent Anfang 2014 die Marke von zwei Millarden PCs fallen. Ursprünglich hatte Gartner das Durchbrechen der Milliardengrenze erst für Ende dieses Jahres vorhergesagt.
"Industrieregionen wie die USA, Westeuropa und Japan halten derzeit einen Anteil von rund 58
Prozent an der installierten Basis, obwohl diese Länder nur für 15 Prozent der Weltbevölkerung
stehen", betont Analyst George Shiffler. Allerdings werde eine rapide Wirtschaftsentwicklung in den
aufstrebenden Regionen der Welt dafür sorgen, dass diese Lücke sich schließt, erwartet der
Gartner-Mann. "Wir glauben, dass sich die Zahl der PCs pro Kopf in den Schwellenländern bis 2013
verdoppeln wird." Dafür sieht er drei hauptsächliche Auslöser:
– die schnelle Ausbreitung von Breitband- und Funkzugängen zum Internet,
– den weiterhin fallenden durchschnittlichen Verkaufspreis bei PCs sowie
– die allgemeine Erkenntnis, dass PC für das wirtschaftliche Vorankommen unerlässlich sind.
"Die Regierungen der Schwellenländer sind massiv bestrebt, die digitale Spaltung in ihrer
Gesellschaft zu verringern, und gehen dabei zum Teil soweit, wirtschaftlich schwachen Familien PCs
direkt zur Verfügung zu stellen", berichtet Shifflers Kollege Luis Anavitarte. Mit dramatischen
Auswirkungen: "Von der ersten Milliarde PCs stehen fast 60 Prozent in Industrieländern, von der
zweiter Milliarde werden 70 Prozent in Schwellenländern zu finden sein."
Das Wachstum der installierten Basis wird durch den derzeitigen Austauschzyklus der Rechner
befeuert. Während viele Benutzer ihre älteren Systeme ersetzen, finden diese oft weitere Verwendung
an andere Stelle. "Wir erwarten, dass dieses Jahr rund 180 Millionen PCs, etwa 16 Prozent der
existierenden Basis, ausgetauscht werden", so die deutsche Gartner-Analystin Meike Escherich – etwa
ein Fünftel dieser Geräte landet auf der Mülldeponie.
Peter Koller/wg