Gartner sieht schwere Zeiten für Microsoft voraus - aber nicht im Kampf um das Internetgeschäft, sondern überraschender Weise in deren Kernbereich der Desktop-PCs. Da Microsoft derzeit vor allem wegen seines Kampfes gegen Google in den Schlagzeilen steht, gehen die jüngsten Entwicklungen im Desktop-Bereich etwas unter. Hierzu gehört beispielsweise Gartners Prognose, dass Apple seinen Marktanteil in den USA innerhalb der nächsten drei Jahre verdoppeln wird. Dies ist nur eine der neuesten Gartner-Prognosen, die den Redmondern ein paar Falten auf die Stirn bringen sollten. So meint Gartner unter anderem, dass schon bald immer mehr Anwender ihre Laptops nicht mehr mit sich herumschleppen werden, sondern diese zu Hause auf dem kleinen Schreib- oder Beistelltisch belassen, während sie unterwegs nur noch Handhelds - Hand- oder Jackentaschen-gerechte Webgeräte - benutzen. Laut Gartner lassen sich schon bald alle privaten Inhalte einfacher und kostengünstiger über das Internet abrufen, als diesen Datenbestand immer mit sich herumzutragen. Diese Webgeräte werden nur noch zirka 400 Dollar kosten und vom Stil her eher einem Iphone ähneln als einem heutigen Laptop. Nach Meinung der Analysten sollten deshalb bei Microsoft die Alarmglocken anschlagen: "Solche Systeme sind per se Vista-ungeeignet und werden deshalb wohl eher mit Open-Source-Systemen ausgestattet sein", heißt es in dem Bericht.
Auch bei den Geschäftsanwendungen erwartet Gartner eine drastische Verschiebung zu Software as a Service (SaaS). "Bis 2012 werden die Unternehmen ein Drittel ihres Applikationsbudgets für SaaS ausgeben", heißt es im Gartner-Bericht.
Harald Weiss/wg