»Offline Media Import/ Export«

Google bietet Cloud-Anschluss per Post

25. August 2015, 14:11 Uhr | Lars Bube
© DDRockstar - fotolia

Wer seine Daten in die Google-Cloud legen will, kann dazu künftig neben dem Internet auch den Weg des Paketversands nutzen und Speichermedien wie Festplatten oder USB-Sticks einschicken. Partnern winkt hier ein neues Servicegeschäft.

Mit einem neuen Service erweitert Google seine Speicher-Angebote in der Cloud: Kunden können Daten zur Ablage oder für Backups per postalischem Weg auf Festplatten, USB-Sticks und anderen Speichermedien direkt einschicken, anstatt sie hochzuladen. Damit bietet der »Offline Media Import/ Export« quasi einen Cloud-Anschluss ohne Internet. Was für manche zunächst klingen mag wie ein Aprilscherz, macht durchaus Sinn. Denn vielerorts sind die Bandbreiten noch immer zu gering, um damit als Unternehmen professionell in der Cloud arbeiten und große Datenmengen übertragen zu können. Gerade bei der Ersteinrichtungen großer Backups oder Datenbanken bietet die Post hier eine schnellere Alternative. Nimmt man das Beispiel eines in vielen Gegenden noch immer typischen kupferbasierten DSL-Anschlusses für Unternehmen, so haben die Nutzer damit zwar Downloadraten von 10 Mbit pro Sekunden und mehr zur Verfügung, müssen aber gleichzeitig meist mit Uploadraten von maximal einem Mbit pro Sekunde auskommen. Damit dauert es über 100 Tage, um ein Terabyte Daten in die Cloud zu übertragen – zumindest wenn die komplette Upload-Bandbreite reserviert wird und somit niemand anderes im Unternehmen mehr die Verbindung nutzen kann. Per Paket sind die Daten hingegen in höchstens zwei Tagen an ihrem Bestimmungsort.

Um den Offline Media Import/ Export zu realisieren setzt Google auf Partner aus dem Channel wie Iron Mountain, welche die Datenträger der Kunden entgegen nehmen und die – am besten natürlich verschlüsselten - Daten anschließend über ihre schnellen Leitungen in der Google-Cloud ablegen. Die komplette Abwicklung inklusive aller vertraglichen Vereinbarungen und der Abrechnung dieser Dienstleistung erfolgt direkt über die Drittanbieter, Google stellt seinen Kunden auf dieser Internetseite lediglich den entsprechenden Kontakt zur Verfügung. In den USA ist der Dienst ab sofort verfügbar, in Europa will Google bald erste Partner präsentieren, die den Upload für die Kunden übernehmen. Ganz neu ist die Idee allerdings nicht. Auch andere Anbieter wie Strato bieten ihren Kunden mit langsameren Leitungen oder erhöhten Sicherheitsanforderungen bereits die Möglichkeit, Daten direkt auf Speichermedien einzusenden.


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