Google Fiber verlegt keine neuen Glasfaser mehr. Zudem sollen Büros und Arbeitsplätze abgebaut werden.
Google fährt seine Aktivitäten im Netzausbau für Privathaushalte herunter. Ein Großteil der bislang geplanten Projekte, um Glasfaser in neuen Städten zu verlegen, wird abgebrochen, wie Google-Fiber-Chef Craig Barrat in einem Blogeintrag erklärt. Zudem will der Konzern demnach eine dreistellige Zahl an Arbeitsplätzen abbauen, Barrat selbst wird seinen CEO-Posten in diesem Zuge ebenfalls aufgeben.
Schon seit längerem hatte sich angedeutet, dass Google seine Glasfasertochter auf Eis legen will. Erst im Juli hatte die Google-Tochter den geplanten Netzausbau in Portland verschoben, dasselbe geschah in Mouintain View sowie Palo Alto. Für die betroffenen Kommunen war der Rückzug von Google Fiber besonders ärgerlich, da diese bereits in Vorleistung getreten waren und ansässige Unternehmen für die geplanten Projekte bereits Mitarbeiter eingestellt hatten.
Irritierend in diesem Zusammenhang ist der Tonfall, mit dem Craig Barrat die Hoffnung vieler Kommunen auf schnelles Internet begräbt. »Advancing our bet«, was soviel heißt wie »Unsere Wette voranbringen«, lautet die Überschrift des Blogposts. Zudem spricht der bisherige Fiber-CEO in diesem Zusammenhang von einem »verfeinerten Plan«, um zukünftige Ziele zu erreichen und erwähnt vage veränderte Schwerpunkte bei Geschäfts- und Produktentwicklung. Statt Glasfaser könnte Google in Zukunft auf Internetbereitstellung per Funktechnik setzen. In den letzten Jahren hatte Google auf diesem Gebiet einige Start-ups übernommen.