Um zu verdeutlichen, dass sich hinter dem diesjährigen CeBIT-Trendthema Green IT nicht nur ein weiterer Hype verbirgt, hat der Branchenverband Bitkom eine internationale Studie zu Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) und Klimaschutz vorgestellt. Das Ergebnis: Der Klimawandel kann nur mit Innovationen und der intelligenten IuK-Nutzung eingedämmt werden.
"Um den Energieverbrauch vom Wirtschaftswachstum zu entkoppeln, müssen wir quer durch alle
Wirtschaftsbereiche energieeffizientere Produkte konstruieren, produzieren, nutzen und recyceln.
Dies ist nur mit innovativer Hightech machbar", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied und
IBM-Deutschland-Chef Martin Jetter zum morgigen CeBIT-Start. Dies sei das Hauptergebnis einer
Studie mit dem Titel "High Tech – Low Carbon. The Role of Technology in Tackling Climate Change",
die zusammen mit dem englischen Partnerverband Intellect und dem europäischen IT-Dachverband EICTA
erstellt wurde.
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Energiesparwunsch treibt Markt für Green IT
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http://llschnuerer.cmpdm.de//kn31379450">Studie der Experton Group zum Potenzial von Ressourcen
schonender IT
Als Querschnittstechnik entwickle die IuK eine enorme Hebelwirkung auf die Energieeffizienz der
gesamten Volkswirtschaft, betont der Bitkom. Als Beispiel nennt der Verband eine Verbesserung der
internen Prozesse, eine stärkere Maschinenauslastung sowie den digitalen Vertrieb. "Würde nur jede
vierte Geschäftsreise in Europa durch Videokonferenzen ersetzt, so sparte dies nach Angaben des
World Wildlife Fund for Nature (WWF) rund 28 Millionen Tonnen CO2", so Jetter.
Investitionen und energieeffiziente Produkte und Prozesse lohnten sich betriebswirtschaftlich
oft in erstaunlich kurzer Zeit: Bei richtigem Ansatz amortisieren sich die Kosten für die
Einrichtung eines modernen, grünen IT-Betriebs innerhalb von zwei Jahren allein über die
Energieeinsparungen, rechnet der Bitkom vor. Allerdings bereite die Kostenrechnung häufig Probleme,
da der Energieverbrauch in Unternehmen dem Facility-Management zugerechnet werde. Dort seinen diese
Ausgaben allerdings wenig sinnvoll angesiedelt: "Wer Green IT zum Durchbruch verhelfen will, sollte
die Verantwortung für den Energieverbrauch der IT-Systeme an das IT-Management geben", regt Jetter
an.
CZ/Hans-Thomas Hengl