Laut einer aktuellen Studie der Experton Group besteht für Green IT (also umweltverträgliche Beschaffung, Betrieb und Entsorgung von IT) in Deuschland noch erheblicher Handlungsbedarf. Ein Lichtblick: Unternehmen mit über 5.000 Mitarbeitern stehen in vielen Bereichen bereits recht gut da, gefolgt von der Gruppe der Unternehmen mit 1.000 bis 4.999 Mitarbeitern. Das KMU-Segment zeigt der Umwelt bislang aber die kalte (und nur allmählich vom Klima erwärmte) Schulter.
Andreas Zilch, Vorstand und Lead Advisor der Experton Group, und sein Kollege Wolfgang Schwab,
Senior Advisor and Program Manager Efficient Infrastructure, stellten kürzlich in München die neue
Untersuchung vor, für die das Analystenhaus vom Januar bis April 2009 – also bereits mitten in der
Wirtschaftskrise – 100 Unternehmen in Deutschland befragt und zudem 37 Expertengespräche geführt
hatte.
Bestürzende Erkenntnis für den Green-IT-Spezialisten Schwab: 85 Prozent der befragten für Green
IT zuständigen Personen kennen das Ausmaß des Energiebedarfs ihres Unternehmen gar nicht – ein, so
Schwab, "katastrophales Ergebnis". Bei Großunternehmen (ab 5.000 Mitarbeiter) war der Energiebedarf
aber immerhin 36 Prozent der Befragten bekannt.
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/leitfaden_zur_beschaffung_umweltfreundlicher_notebooks:/2009007/31989144_ha_LL.html?thes=">Leitfaden
zur Beschaffung umweltfreundlicher Notebooks
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/studie_energieeffizienz_im_rz_heute_deutlich_wichtiger_als_frueher:/2009007/31986309_ha_LL.html?thes=&tp=/themen/green-it">Studie:
Energieeffizienz im RZ heute deutlich wichtiger als früher
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/neues_hp-portfolio_fuer_grosse_extrem_skalierbare_rechenzentren:/2009007/31976523_ha_LL.html?thes=10190&tp=/themen/green-it">Neues
HP-Portfolio für große, extrem skalierbare Rechenzentren
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/hp_engagiert_sich_verstaerkt_fuer_das_energiesparen:/2009006/31969391_ha_LL.html?thes=10190&tp=/themen/green-it">HP
engagiert sich verstärkt für das Energiesparen
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/deutschland_beim_elektro-recycling_europaeischer_spitzenreiter:/2009006/31969338_ha_LL.html?thes=10190&tp=/themen/green-it">Deutschland
beim Elektro-Recycling europäischer Spitzenreiter
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/fiducia_versorgt_rechenzentrum_mit_sonnenstrom:/2009006/31968556_ha_LL.html?thes=10190&tp=/themen/green-it">Fiducia
versorgt Rechenzentrum mit Sonnenstrom
Bei 46 Prozent der Großunternehmen muss die IT bereits ihren Strom selbst bezahlen – im
KMU-Bereich liegen diese Werte hingegen zwischen drei und sechs Prozent, beim gehobenen Mittelstand
(1.000 bis 4.999 Mitarbeiter) bei 13 Prozent. "Dies wird sich mit weiter steigenden Strompreisen
ändern", prognostiziert Schwab.
Je größer ein Unternehmen ist, desto größer ist die Ausgabenbereitschaft für umweltfreundliche
Technik. So würden insgesamt knapp ein Drittel der Unternehmen Geld ausgeben, um den CO2-Ausstoß zu
senken, bei Großunternehmen sind es sogar 55 Prozent. Bei den meisten Unternehmen darf Green IT
soviel kosten, wie durch die Senkung des Energieverbrauchs wieder eingespart wird.
Die Umwelt steht bei solchen Investitionen aber durchaus nicht im Fokus: Die Unternehmen
konzentrieren sich beim Einsatz "grüner" Technik auf einen effizienteren IT-Einsatz durch
Konsolidierung und Virtualisierung, energieeffizientere und somit kostengünstigere Klimatisierung
und auf Applikationskonsolidierung. Energieeffiziente Hardware spielt laut der Experton GRoup nur
bei Großunternehmen eine nennenswerte Rolle. Schwabs Fazit: "Insgesamt sind Großunternehmen ,grüner?
als der Mittelstand."
Ein Indiz dafür: Laut der Studie haben zwar 73 Prozent der Unternehmen eine allgemeine
Umweltrichtlinie, aber bei nur 21 Prozent umfasst diese auch die Beschaffung von IT-Equipment. Bei
Großunternehmen sind dies wiederum immerhin 56 Prozent.
Besonders negativ fiel dem Analysten Schwab auf, dass zwischen 21 und 46 Prozent der Unternehmen
existierende Energiespar-Features nicht nutzen, die in ihren Lösungen vorhanden sind, zum Beispiel
das Energie-Monitoring von Komponenten oder die automatische Abschaltung von Geräten.
Insgesamt sieht die Experton Group einen stark wachsenden Markt für Green IT: Der Markt soll von
rund 4 Milliarden Euro im Jahr 2008 auf zirka 15 Milliarden Euro 2001 anwachsen. Im
Hardwaregeschäft sei dies vor allem in Form einer Ersetzung älterer Geräte durch neuerre,
umweltfreundlichere der Fall. Bei Software für Green Data Centers und entsprechenden Services
erwarten die Analysten jedoch ein substanzielles inkrementelles Wachstum.
Die größten Hemmnisse für Green IT sind laut Experton-Group-Chef Zilch: Energiekosten müssen dem
IT-Budget zugeschlagen und gemessen werden, und die Channel-Partner müssen das Potenzial von Green
IT erkennen.
LANline/Dr. Wilhelm Greiner