Im Test: Netsupport-Manager 10.5

Heterogene Netze warten

11. Juni 2009, 22:00 Uhr | Thomas Joos/dp

Im dritten Teil der Remote-Control-Serie testet LANline die neue Version 10.5 des Netsupport-Managers von PCI Software. Die Software eignet sich nicht nur zur Fernwartung, sondern auch zur Überwachung der angeschlossenen Systeme und unterstützt zahlreiche Betriebssysteme.

Netsupport-Manager ist eine bekannte und sehr umfassende Lösung. Das Tool zeigt nach einem ersten Scan alle angebundenen Clients als Thumbnails an. Auf Wunsch kann sich der Administrator auf seinem Bildschirm die Systeme auch im Vollbildmodus in einem definierten Zyklus anzeigen lassen. Die zyklische Anzeige der Bildschirminhalte ist jedoch aus Sicherheitsgründen nur selten praktikabel, und es bleibt in der Regel bei den kleinen Vorschaubildern. Fährt der Systemverwalter mit der Maus über ein solches Vorschaufenster, zeigt Netsupport-Manager die wichtigsten Informationen des Clients an.

Inventarisierung

Neben allgemeinen Informationen wie Betriebssystem, Computername und angemeldeter Benutzer, lässt sich mit einem Mausklick auch eine Inventur des Systems anfordern. Hierüber lassen sich rund 80 verschiedene Hard- und Softwareinformationen abfragen. Die Inventarisierung ist hauptsächlich für die Fehlerdiagnose und weniger für Lizenzierungs- oder Buchhaltungszwecke konzipiert. Sie fragt vor allem die für die Fehlersuche relevanten Informationen ab: installierte Applikationen, laufende Prozesse, Speicherverbrauch der Anwendungen und installierte Patches.

Wie andere Fernwartungslösungen kann auch der Netsupport-Manager per Drag & Drop Daten austauschen, während sich Systemverwalter im Fernwartungsmodus befinden. Eine Besonderheit des Tools ist, dass sich Daten gleichzeitig auf alle oder auf ausgewählte Clients verteilen lassen. Für Schulungszwecke kann zum Beispiel ein Bildschirminhalt auf andere Monitore im Netz verteilt werden.

Die Lösung integriert sich nach der Installation in den Desktop des Rechners, sodass ein Systemverwalter direkt aus der Netzwerkumgebung auf einzelne Funktionen des Clients zugreifen kann.

Unterstützt Scripting

Zudem bietet die Lösung eine Scripting-Funktion, um Aufgaben zu automatisieren. Der Administrator kann auf diese Weise Dateien übertragen, die Registry anpassen und bestimmte Client-Daten abfragen oder auch gezielt Drucker umleiten. So ist es zum Beispiel möglich, Daten auf einem Client-Drucker auf dem Drucker des Systemverwalters auszudrucken. Die Oberfläche ist an Windows Server 2008 und Windows Vista angepasst. Beim Einsatz zahlreicher Systeme lassen sich diese in der Oberfläche gruppieren.

Das Tool ist in 32- und 64-Bit-Version erhältlich. Um mit Anwendern zu kommunizieren, ist in der Lösung eine Chat- sowie Audiokommunikation integriert. Um sich mit dem Anwender unterhalten zu können, benötigen beide Stationen die entsprechende Hardwareausrüstung. Die Verbindung lässt sich über WAN, LAN oder das Internet aufbauen. Chat-Verläufe protokolliert die Software. Innerhalb der Chat-Funktion ist eine Tafel integriert, auf der Systemverwalter Details skizzieren können, wenn Anwender bestimmte Erläuterungen benötigen.

Ferner besteht die Möglichkeit, eine bestimmte Anwendung auf mehreren Clients gleichzeitig zu starten. So lassen sich schnell und effektiv Anwendungen auf mehrere Clients installieren, Patches verteilen und weitere Maßnahmen durchführen, um mehrere Clients gleichzeitig zu betreuen.

Der Netsupport-Manager unterstützt vergleichsweise viele Betriebssysteme und Windows-Versionen, sodass auch Unternehmen mit heterogenen Umgebungen eine zentrale Fernwartungslösung einsetzen können.

Neben Windows XP und Windows Server 2003 unterstützt das Tool Vista und Server 2008, darüber hinaus Windows 98/ME/2000 und selbst NT 4.0, ferner Windows CE (ab 4.2) sowie Windows Mobile (ab Version 5.0). Hinzu kommen Suse und Red Hat Linux jeweils ab Version 9 sowie Red Hat Enterprise und Fedora, aber auch Sun Solaris. Die Software läuft zudem unter MacOS ab 10.3. Insgesamt lassen sich damit bis zu 16 Mac-Systeme gleichzeitig überwachen, das gilt auch für Linux und Geräte mit Windows CE und Windows Mobile. Ansonsten bietet die Mac-Version die gleichen Funktionen wie die Windows-Version. Bei den mobilen Lösungen für Windows CE oder Windows Mobile kann der Anwender von unterwegs auf den Büro-PC zugreifen und umgekehrt. Verbindungen sind nahezu uneingeschränkt in beide Richtungen möglich. Alle mobilen Geräte lassen sich zentral verwalten, auch Software-Updates machen keine Probleme. Wichtig ist, dass die mobilen Geräte über einen leistungsfähigen Prozessor und mindestens 32, besser 64 MByte Arbeitsspeicher verfügen. Zur Installation benötigt das Tool mindestens 2 MByte freien Speicher - besser mehr, um Daten übertragen zu können.

Die Remote-Control-Software lässt sich auf den Clients auch per Ferninstallation integrieren. Zum Datentransfer stehen neben TCP/IP auch IPX/SPX, NetBIOS, NetBEUI und HTTP zur Verfügung. Um die Performance zu verbessern, kann der Anwender Farbtiefe und Auflösung anpassen. Zum Verbindungsaufbau verwendet das Tool zwar standardmäßig den TCP-Port 5404, dieser lässt sich jedoch frei anpassen.

Sicherheitsaspekte

Die Lösung unterstützt eine Verschlüsselung mit 56-Bit-DES bis hin zu 256-BIT-AES. Damit Systemverwalter sich mit dem Desktop eines Anwenders verbinden können, müssen sie erst ein Kennwort eingeben. Auf Wunsch lassen sich diese Kennwörter auch von den jeweiligen Anwendern vorgeben. Zudem muss der Benutzer des zu wartenden PCs anwesend sein, sonst lässt sich die Verbindung nicht starten. Alle Aktionen, die Systemverwalter an den Arbeitsstationen durchführen, kann das System aufzeichnen.

Der Administrator verwendet entweder Benutzerkonten oder hinterlegte IP-Adressen, um Verbindungen zu steuern. Sind auf dem Bildschirm vertrauliche Informationen abgelegt, lässt sich der Client-Bildschirm auch ausblenden. So sieht der Anwender zum Beispiel keine Administratorkennwörter, spezielle Freigaben oder geheime Konfigurationen, die der Systemverwalter vornimmt. Für offene Verbindungen lassen sich auch Timeouts vorgeben. Bei Wählverbindungen kann der Administrator mit einem automatischen Rückruf arbeiten, der ausschließt, dass Außenstehende sich unbefugt Zutritt verschaffen. Zudem kann die Lösung in das Active Directory integriert werden und unterstützt die Authentifizierung mit Smartcards. Der Administrator kann ferner über zentrale Richtlinien alle Clients einheitlich konfigurieren.

Mit Internet-Gateway

Zudem gehört zum Lieferumfang auch ein Internet-Gateway, das eine Fernwartung übers Internet mit stabilen und sicheren Verbindungen zwischen Clients ermöglicht, die durch eine Firewall getrennt sind. Die Kommunikation findet hier auf jeden Fall verschlüsselt statt, und selbstverständlich lassen sich nur Systeme anbinden, die auch über den gleichen Lizenzschlüssel verfügen, also zum jeweiligen Unternehmen gehören.

Für die Anbindung müssen die beteiligten Systeme nicht besonders angepasst werden, alle wichtigen Verbindungsaspekte übernimmt das Internet-Gateway. Mit dem Gateway lassen sich bis zu 5.000 Clients anbinden. Falls notwendig, kann der Administrator es auch redundant auslegen. Außerdem zeichnet das System auf Wunsch alle Aktionen mit. Beim Verbindungsaufbau zu Client-Computern, lässt sich Netsupport-Manager so konfigurieren, dass Anwender erst ihre Zustimmung geben müssen, das gilt auch für das Internet-Gateway.

Ebenfalls im Lieferumgang enthalten ist eine spezielle Trainingssoftware mit der Bezeichnung Netsupport-School.

Info: PCI Software Tel.: 089/550508-10 Web:

www.netsupportmanager.com


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