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HP Virtual Client Essentials vorgestellt

Hewlett-Packard erweitert Software für die Client-Virtualisierung

Mit neuen Multimedia-, Broker- und Streaming-Lösungen will HP Unternehmen den Einstieg in die Client-Virtualisierung (Virtual Desktop Infrastructure, VDI) erleichtern. Die "HP Virtual Client Essentials" eignen sich laut HP nicht mehr nur für Blade-Client-Umgebungen, sondern sind auch für Terminal-Services, VDI und Application Streaming einsetzbar.

Autor:Redaktion connect-professional • 11.12.2008 • ca. 2:10 Min

Zu den Virtual Client Essentials gehören zwei Übertragungsprotokolle, um rechenintensive
Multimedia-Anwendungen in virtuellen Desktop-Infrastrukturen bereitzustellen: die
Beschleunigungssoftware RGS (Remote Graphics Software) sowie Erweiterungen zum Standardprotokoll
RDP (Remote Desktop Protocol). Zum Softwarepaket zählen zudem der Connection Broker "Session
Allocation Manager" (SAM) sowie der "Image Manager" für das Streaming von Betriebssystemen und
Anwendungen.

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Mithilfe der RDP-Erweiterungssoftware können Unternehmen, die HP-Thin-Clients (TCs) auf der
Basis von Windows XP mit Microsofts Fernzugriffsprotokoll einsetzen, diverse Multimedia- und
USB-Anschlussmöglichkeiten nutzen. Eine Version für Linux-basierte TCs soll in den nächsten Monaten
folgen.

Das von HP entwickelte RGS dient dem Fernzugriff auf rechenintensive Multimedia-Anwendungen.
Ursprünglich für Blade-PC-Szenarien konzipiert (bei denen ein Highend-Anwender vom TC aus direkt
auf einen Blade-PC im benachbarten Serverraum zugreift), läuft RGS in der neuen Version nun laut HP
auf jedem Server oder Blade-Client in VMware-Rechenzentren. Das Lizenzmodell wurde entsprechend
angepasst.

Die Codec- und Protokollarchitektur von RGS verfolgt das Ziel, die Nutzung von Multimedia-Codecs
und -Anwendungen wie Flash oder Quick Time zu beschleunigen. Daneben bietet RGS erweiterte
USB-Anschlussmöglichkeiten zum Beispiel für Gerätschaft im Rahmen von Audio- und
Videokonferenzen.

HPs RDP-Erweiterungen sind, wie auch RGS, Zeichen des Bemühens der TC-Hersteller, mit ihren
Server-based-Computing- (SBC-) und VDI-Lösungen neben den Standardanwendern (Task Workers) auch
anspruchsvollere Office-Anwender (so genannte Knowledge Workers) zu erreichen. RGS zielt dabei
sogar auf das Highend rechenintensiver Grafikdarstellung: So sollen Teammitglieder zum Beispiel von
unterschiedlichen Standorten aus gemeinsam an 2D-Design und 3D-Modeling arbeiten oder auch
Simulationen oder anspruchsvolle Flash-Animationen betrachten können.

Über vergleichbare, wenn auch technisch anders aufgebaute SBC/VDI-Beschleunigungslösungen
verfügen zum Beispiel auch Wyse, Pano Logic, Sun sowie Teradici.

HPs RDP-Erweiterungen sollen ab Januar für HP-TCs mit Microsoft XP für den kostenlosen Download
bereitstehen. Laut HP wird sie "voraussichtlich im ersten Halbjahr 2009" als Standard für meisten
Windows- und Linux-basierten HP-TCs erhältlich sein.

Die Lizenzpreise für RGS sind wie folgt gestaltet: Die VDI-Lizenz kostet 35 Euro, die
Blade-PC-Lizenz ebenso. Eine RGS-Blade-Workstation-Lizenz schlägt, wie auch eine
RGS-Node-Locked-Lizenz, mit 145 Euro zu Buche. Die Floating-Lizenz kostet 299 Euro.

Die Verwaltungssoftware Session Allocation Manager (SAM) steuert die Fernzugriffverbindungen der
Nutzer. Sie eignet sich laut HP für den Einsatz in hybriden Client-Umgebungen, da sie sowohl
virtuelle Rechenressourcen als auch physische, dedizierte Blade-Clients unterstütze. Zu den
Neuerungen von SAM zählen Session Timer, die die CPU-Aktivität der Nutzer messen, sodass
Administratoren Nutzer nach einer bestimmten Zeit der Inaktivität von virtuellen Ressourcen
abmelden oder trennen können, um die Auslastung der Ressourcen zu optimieren. Mit einem erweiterten
Diagnose-Tool lassen sich zudem Konfigurationen überprüfen und Systemparameter wie Auslastung,
Hitzeentwicklung oder der Ausfall von Komponenten überwachen. SAM ist für 50 Euro pro Arbeitsplatz
unter
www.hp.com/go/sam erhältlich.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner