Analysten: Heutige Data Center sind den anstehenden Aufgaben nicht mehr gewachsen

HP macht das RZ zum Produkt

24. Juli 2008, 22:57 Uhr |

Die zunehmende Zahl der Anbieter von Container-Data-Center von Sun über IBM, Rackable und Dell bis jüngst HP ist das äußere Zeichen dafür, dass "Rechenleistung aus der Box" eine breite Akzeptanz erlebt und dass das vollautomatische Rechenzentrum immer näher rückt.

"Ursprünglich haben wir unser Rechenzentrum nur für die eigenen Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten genutzt, doch seit einiger Zeit ist unser Rechenzentrum selbst zum Gegenstand
unser Forschungsarbeiten geworden", sagt HPs RZ-Researcher Cullen Bash über das Rechenzentrum, das
dem HP-Lab zur Verfügung steht.

HPs R&D-Rechenzentrum in Palo Alto beherbergt auf 250 Quadratmeter 85 Racks. Das gesamte RZ
hat inklusive Kühlung und Licht einen Anschlusswert von 500 Kilowatt. Die jüngsten
Forschungsarbeiten an diesem Rechenzentrum beziehen sich weniger auf die Automatisierung der
Betriebsabläufe, sondern vor allem auf eine Optimierung von Stromversorgung und Kühlung.
Beispielsweise bewegen sich kleine Roboter zwischen den Racks, um die Temperaturverteilung im Raum
zu messen. Hinzu kommen Thermometer außen an den Racks, um die jeweilige Umgebungstemperatur der
Systeme so genau wie möglich zu erfassen.

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Mit diesen Daten lassen sich dann exakte Temperatur-Verteilungen darstellen die eine gezielte
Kühlung erlauben. Das Ergebnis davon ist HPs "Smart Cooling" mit der die Kühlung dynamisch an die
Racks und Systeme gelenkt wird, die im Moment am meisten Hitze abgeben. Damit konnte HP den
Energiebedarf des eigenen Forschungs-RZ um 35 Prozent senken.

HP sieht diese Anstrengungen nicht losgelöst von den anderen Problemen im Bereich RZ-Management.
"Rechenzentrums-Automatisierung ist heute weitaus mehr als nur System-Management, es umfasst auch
die physische Umgebung und die Hardware-Strukturierung", sagt Bash über seine Arbeiten.

Das Ergebnis dieser Arbeiten zeigt sich beispielsweise an der zunehmenden Zahl von Anbietern an
Container-Rechenzentren. Nach Sun und Rackable sind in zwischen auch IBM, Dell und HP in dieses
Business eingestiegen. Während Sun ursprünglich dabei an die Dislozierung von Rechenzentren in
Katastrophengebieten oder anderen Notsituationen dachte, hat sich inzwischen herausgestellt, dass
diese kompakte RZ-Bauart das Optimum in puncto Strom- und Platzbedarf darstellt.

So hat Microsoft jüngst angekündigt, dass man im Erdgeschoss des neuen Bürozentrums in Chicago
150 bis 220 40-Fuß-Container voll mit Servern und Storage stapeln will. Die Gesamtkapazität dieses
geballten Rechenzentrums soll 300.000 Server betragen.

Solche radikalen Maßnahmen können sich aber nur Großunternehmen wie Microsoft leisten, da sie
stets ihre Kapazität rasant erweitern müssen. In den meisten Fällen wird versucht die Kuh im Dorf
zu lassen. Das heißt, das Rechenzentrum muss innerhalb der bestehenden Wände, Räume oder Gebäude
bleiben.

Doch HP warnt die CIOs davor, die anstehenden Infrastruktur-Probleme auf die lange Bank zu
schieben: "Die heutigen Rechenzentren haben schon jetzt vielerorts die Grenzen der Belastbarkeit
und Ausbaubarkeit erreicht", meint beispielsweise Guiliano Di Vitantonio, der bei HP Chef des
Bereichs Unternehmenslösungen ist.

Dabei verweist er auf eine Untersuchung des Data-Center-Institutes, wonach bis 2010 über die
Hälfte aller Rechenzentren in weitaus größere Räumlichkeiten umziehen müssen – oder aber es müssen
wichtige Anwendungen komplett ausgelagert werden. Gleichzeitig wird bis 2015 das verfügbare
Personal zum professionellen Managen und Administrieren von Rechenzentren um 45 Prozent sinken. Die
Folge: Ein Drittel aller CIOs fürchtet bereits, dass ihr Rechenzentrum spätestens in fünf Jahren
dem Business-Betrieb nicht gewachsen ist.

"Nur mit einer neuen, wesentlich flexibleren, Infrastruktur können die IT-Chefs den zunehmenden
Anforderungen gerecht werden", meint auch Forrester-Analystin Evelyn Hubbert. Diese neuen
Rechenzentren werden sich durch folgende Merkmale auszeichnen:

einfache Konsolidierung von Servern und Storage,

umfangreiche Virtualisierung und Automatisierung,

Energie- und Platz-Optimierung sowie

maximale Verfügbarkeit und höchstmögliche Business-Continuity.

Ein wichtiger Teil dieser Infrastruktur ist, dass Rechenzentren nicht mehr statisch sondern
adaptiv ausgerichtet sein müssen. "Flexibilität ist das A und O zukünftiger IT-Einrichtungen, denn
die Infrastruktur muss ohne große Kosten auf völlig veränderte Business-Anforderungen schnell
umgestellt werden können", lautet Hubberts Forderung. Damit meint sie einen Rund-um-die-Uhr dunklen
Computerraum, der Hard- und Software-seitig auf Standard-Module und -Services aufsetzt.

Auch Gartner-Analyst David Cearly rät den IT-Chefs, sich schleunigst um die Modernisierung der
Infrastruktur zu kümmern: "Alles ist wichtig; Unified Communication, Web 2.0, Metadaten-Management
oder Applikations-Konsolidierung – doch ohne eine Grunderneuerung der Rechenzentren bleibt das
meiste davon im Dschungel des heutigen Flickwerk hängen", lautet seine Mahnung.

Für den Übergang von alt auf neu bietet unter anderen auch HP eine Reihe an Hilfestellungen an.
Der erste Schritt sollte eine "Adaptive Infrastructure Maturity Modell Analyse" sein. Darin wird in
einem Benchmark ermittelt wie alteingesessen die aktuelle Infrastruktur ist und wie eine Roadmap
zur Modernisierung aussehen könnte.

Mit diesen Arbeiten ist HP nicht alleine, schon vor Jahren hat sich auch die IBM-Forschung der
nachhaltigen Verbesserung der IT-Infrastruktur angenommen und ebenfalls erhebliche Maßnahmen zur
Verringerung des Energie- und Platzbedarfs sowie zur Automatisierung des RZ-Betriebes
vorgestellt.

Was HP jedoch von IBM unterscheidet sind die Erfahrungen mit der eigenen Infrastruktur. So
befindet sich HP immer noch in einem weltweiten Konsolidierungsprozess bei dem von 85 Rechenzentren
nur noch sechs an drei Standorten übrig bleiben werden. Nach HP-Angaben bedeutet das Einsparungen
bei den Betriebskosten von 50 Prozent. "Unsere Erfahrungen aus dieser immensen weltweiten
Konsolidierungsarbeit ist eine unschätzbare Hilfsstellung für alle CIOs, die ihre Infrastruktur
umstellen wollen oder müssen", sagt John Bennett, HPs Direktor für den Bereich Data Center
Transformation.

Harald Weiss/CZpk

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