Serie hausinterne Green-IT-Kampagnen, Teil 3

IBM: Jamming für grüne Ideen

29. Juli 2009, 22:57 Uhr |

Zur Sammlung innovativer Gedanken und Vorschläge setzt IBM seit 2001 auf weltweit durchgeführte " Crowdsourcing"-Events: Bei so genannten "Jams" kommunizieren Abertausende von IBM-Mitarbeitern und -Partnern mehrere Tage toujours mittels Web-2.0-Technik, Experten sichten dann die Fülle der Ergebnisse und filtern das Umsetzbare heraus. 2006 veranstaltete IBM einen Jam mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit - ein Thema, das den IT-Riesen nach wie vor umtreibt.

"Umweltschutz hat bei uns schon seit Anfang der 1970er-Jahre Tradition, und auch Umwelt-Awards
verleiht IBM seit über 20 Jahren für technische Innovationen wie auch für Umweltanstrengungen", so
Reinhard Hoehn, Unternehmenbevollmächtigter Umweltschutz bei IBM Deutschland, im Interview mit
LANline. "Seit 2001 veranstaltet IBM jährlich so genannte Innovation Jams, also weltweit
durchgeführte, Web-gestützte Brainstormings zu wechselnden Themen."

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Mit dem "Jamming" greift IBM einen Begriff aus Blues, Jazz und Rock-Musik auf, nämlich das
spontan improvisierte Zusammenspiel mehrerer Musiker – eine durchaus passende Metapher für die
Ad-hoc-Collaboration mit Web-2.0-Tools. Wie in der Musik, so heißen auch die Collaboration-Events
bei IBM "Jam-Sessions". "Die Jam-Session 2006 rückte speziell Umweltfragen in den Mittelpunkt", so
Hoehn. "Die offene Plattform des Jams half dabei, die Green Communities im Unternehmen zu einem
weltweiten Innovationsprozess zusammenzuführen."

Laut eigenen Angaben hat IBM mit dem
Jam-Programm seine mehr als 300.000
Mitarbeiter seit 2001 zu Forschungs- und Innovations-Brainstormings vernetzt. So habe der Values
Jam 2003 den Mitarbeitern erstmals die Möglichkeit gegeben, die Kernwerte des Unternehmens
grundlegend und auf denkbar breiter Basis zu diskutieren.

Der Innovation Jam von 2006 war laut IBM-Angaben mit rund 150.000 Teilnehmern aus 67 Unternehmen
(IBM sowie Partnerunternehmen und -organisationen) das bis dato weltgrößte Crowdsourcing-Event. Aus
diesem Jam haben sich gemäß Konzerninformationen zehn neue Geschäftszweige entwickelt, die mit 100
Millionen Dollar Anschubfinanzierung ausgestattet wurden.

"Innovation Jams werden von weltweiten Kommunikationskampagnen begleitet, die zum Engagement für
ein bestimmtes Thema aufrufen", so Hoehn. "Deshalb haben Jams eine ganz andere Qualität als unser
reguläres, Web-gestütztes Vorschlagswesen mittels Thinkplace. Die Vielfalt, die durch das
Zusammenführen einer weltweit verstreuten Community entsteht, sorgt für ganz neue Effekte."

Als Beispiel für diese Wirkungen nennt Hoehn Erkenntnisse aus Diskussions-Threads des Jams von
2006: "Die Jam-Kampagnen öffnen die Augen für den Stellenwert bestimmter Themen in
unterschiedlichen Teilen der Welt. So zeigte der Jam 2006 unter anderem, welch hohe Bedeutung das
Thema Wasser in Ländern wie Indien hat. Heute engagiert sich IBM verstärkt für Umweltthemen wie
eben die Wasserwirtschaft und für die Frage, wie IT helfen kann, solche Abläufe zu optimieren."

Der Innovation Jam 2008 konzentrierte sich auf die vier Schwerpunkte Change/Innovation, Kunden
als Partner, globale Integration und "Der Planet und seine Bevölkerung", also Nachhaltigkeit und
Umweltschutz. Laut IBM-Angaben entstanden im Laufe dieses Jams im Oktober 2008 innerhalb von 90
Stunden über 32.000 Postings von insgesamt fast 90.000 eingeloggten Teilnehmern. Das beliebteste
Thema war Change/Innovation mit 32 Prozent der Beiträge, mit dem Thema Nachhaltigkeit befassten
sich knapp ein Viertel der Posts.

Neben diesen Jam-Sessions sind die Themen Green IT, Green Enterprise und Umweltschutz natürlich
auch Gegenstand des Alltagsgeschäfts bei dem IT-Konzern. "Für die hausinterne Diskussion stützen
wir uns auf Werkzeuge wie Wikis, die für die Darstellung des Wissensstands zum Beispiel rund um
Green IT großen Anklang finden, sowie auf unsere Social-Networking-Plattform Fringe." Das Social
Network sei mit den Chat Rooms verknüpft. Der Vorteil, so Hoehn: "Die Präsenzanzeige aus den Chats
macht dabei sichtbar, welche Experten zu einem Thema gerade online sind."

Heute stehen laut dem auch international engagierten Umwelt-Manager für IBM insbesondere
Beratungsthemen im Vordergrund. Es gehe also um die Frage: Wie kann IT helfen, in anderen Sektoren
produktiver oder umweltfreundlicher zu wirtschaften? "Dennis Pamlin vom WWF hat auf der Cebit
wieder darauf hingewiesen, dass IT für zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich ist
– also in den restlichen 98 Prozent für wesentliche Verbesserungen sorgen kann", so Hoehn.

Dass IBM alle aktuellen IT-Werkzeuge wie zum Beispiel Home-Office-Anbindung zur Kostenersparnis,
Erhöhung der Flexibilität sowie zur Vermeidung von Pendelverkehr nutzt, versteht sich von selbst. "
Derzeit befragen wir unsere Mitarbeiter gerade im Rahmen einer Fragebogenaktion zu ihrem Verhalten
im und rund um das Home Office", erläutert Hoehn. "Ziel ist es herauszufinden, was eine andere Form
des Umgang mit Technologie tatsächlich bewirkt, also einschließlich möglicher Backlash-Effekte."

LANline/
Dr. Wilhelm Greiner


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