Nur neun Monate nach der letzten Hausmesse Pulse ruft IBMs Softwareabteilung Tivoli erneut zum gegenseitigen Vitalitäts-Check - diesmal nach Las Vegas. Am Ort der perfekt industrialisierten Schröpfung realer und virtualisierter Zahlungsmittel verriet Tivoli-Chef Al Zollar in seiner Keynote Details zur kürzlich ins Leben gerufenen "Smarter Planet"-Initiative. Vor diesem Hintergrund gab es gestern auch eine Reihe neuer Ankündigungen zu Produkten und Dienstleistungen, die die digitalen und physischen Komponenten eines Unternehmens einander näherbringen sowie deren Intelligenz, Automatisierungsgrad und Effizienz steigern sollen.
Integration und Management digitaler und physischer Welten gehören auch in diesem Jahr zu den dringlichsten Aufgaben bei der Schaffung dynamischer Infrastrukturen für ebenso dynamische Unternehmen - und nur diesen gibt IBM eine langfristige Überlebenschance: "Dynamische Unternehmen haben eine ganzheitliche Sicht auf Unternehmensprozesse und sind in der Lage, in Echtzeit auf Änderungen und neue Herausforderungen zu reagieren", so Zollar. "Dazu ist an erster Stelle erforderlich, dass sich Unternehmen und auch die einzelnen Mitarbeiter konsequent vom früheren Silodenken verabschieden".
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IBM baut neue Supercomputer für das US Department of Energy
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Voraussetzung für das Management der physischen Infrastruktur ist deren möglichst weitgehende Echtzeitdurchmessung mit geeigneten Instrumenten. Im Bild, das IBM vom Unternehmen der Zukunft zeichnet, ist sprichwörtlich alles mit Sensoren versehen: Von Brücken und Straßen über Autos, elektrische Geräte aller Art, Kameras, Pipelines bis hin zu medizinischen Instrumenten - nichts soll mehr ohne eingebettete Messkomponente sein. Die Messung selbst ist jedoch nur die halbe Miete - einen echten Mehrwert generiert das Ganze laut Zollar erst durch eine umfassende Vermaschung, wofür das Internet ideales Medium sei. Auf diese Weise soll etwa eine Trillion neuer Verbindungen intelligenter Dinge entstehen, verbunden mit einer schier utopisch anmutendem Menge neuen Datenaufkommens.
Entscheidende weitere Merkmale einer neuen, dynamischen Infrastruktur sind nach der Vorstellung von IBM die Fähigkeit, die etwa 15 PByte an täglich neu generierten Informationen (das sind etwa acht Mal so viele, wie in allen US-Bibliotheken zusammen vorliegen) zu verwalten, zu speichern und zu analysieren, sowie höhere Effizienz. Die Kosten für ein Rechenzentrum, etwa in puncto Energie und Fläche, hätten sich seit 1996 etwa verachtfacht - während gleichzeitig die Auslastung verteilter Serversysteme bei lediglich 6 bis 15 Prozent liege. "Das ist nicht das, was wir uns unter Effizienz vorstellen", so Zollar.
Was auch immer ein Unternehmen tut - fast überall finden sich mehr oder weniger die gleichen IT-Komponenten wieder. Die physische Infrastruktur dagegen ist jeweils spezifisch je nach Art des Business. Basierend auf den Erfahrungen, die IBM bei Tausenden Kundenprojekten rund um den Globus gesammelt hat, hat IBM nun eine Reihe industriespezifischer Services und Softwareprodukte angekündigt, die den jeweiligen Unternehmen bei der Integration ihrer digitalen und physischen Infrastruktur helfen sollen. Den Anfang machen sieben Branchen: Versorgungswerke, Chemie- und Ölindustrie, Telekommunikations-Provider, Banken, Elektronik und Herstellungsbetriebe. Das neue Angebot umfasst IBM-Service-Management-Software und Services von IBM Global Business Services, IBM Global Technology Services und spezialisierte IBM-Business-Partner-Leistungen.
Weitere Bausteine des neuen Angebots umfassen Dienste für Entwurf und Aufbau adäquater Service-Management-Strategien, neue Praktiken bei der Beratung in Sachen Unternehmenssteuerung sowie neue Tivoli-Service-Automation-Manager- und Tivoli-Key-Lifecycle-Manager-Software. Letztere soll die Schlüsselverwaltung in Organisationen zentralisieren und automatisieren und letztlich Sicherheitsprozesse stärken und vereinfachen.
Stefan Mutschler/wg