CRN-Interview mit Steffen Schenkluhn, Senior Marketing Manager bei Bosch Software Innovations

»Innovationskraft ist Stärke der deutschen Industrie«

16. September 2015, 16:15 Uhr | Timo Scheibe

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Ökosysteme sind zentraler Bestandteil«

CRN: Worauf müssen IT-Unternehmen bei der Implementierung achten?

Schenkluhn: Das Internet der Dinge erfordert technische Brücken zwischen den verschiedenen IT-Welten: den Embedded Systems, der Unternehmens-IT, der Consumer-IT und nicht zuletzt der Cloud. Genau hier kommt Software als wesentlicher Treiber und Transformator ins Spiel. Dabei ist Software nicht gleich Software: die Paradigmen und Technologien der Software-Entwicklung unterscheiden sich ganz erheblich: in den Welten der Embedded Software (geprägt durch Programmiersprachen wie C/C++ oder gar Assembler), der traditionellen Enterprise Software (beispielsweise geprägt durch ERP-Systeme und Datenbanken) und der in der Cloud realisierten, weitgehend offenen und damit hochdynamischen Internet-Software. Im Internet der Dinge müssen alte und neue Software-Welten kooperieren, um eine sehr komplexe Funktion für den Benutzer einfach erlebbar zu machen!

CRN: Wie wichtig schätzen Sie Kooperationen und Partnerschaften zwischen IT- und nicht –IT-Firmen bei der Umsetzung ein?

Schenkluhn: Ökosysteme sind für uns ein zentraler Bestandteil des IoT. IT-basierte Dienstleistungen können in der Regel nur in Partnerschaft mit weiteren Firmen, die Teil-Dienstleistungen beispielsweise den Betrieb eines IT-Cloud-Services oder die Abwicklung von Zahlungsvorgängen per Internet anbieten, sinnvoll realisiert werden. Gerade für Firmen, die bisher wesentliche Teile der Wertschöpfungskette fast ausschließlich alleine oder in statischen Lieferanten-Einkäuferbeziehungen realisierten, sind neue, flexible und partnerschaftliche Beziehungen mit unterschiedlichen Playern im Internet-Ökosystem eine neue Herausforderung – und deren Bewältigung letztendlich auch einen Erfolgsfaktor.

CRN: Arbeitet Bosch mit Partnern zusammen?

Schenkluhn: In der vernetzten Fertigung agiert Bosch mehrgleisig, so sind wir beispielsweise Mitglied nicht nur in der deutschen Plattform Industrie 4.0, sondern auch im internationalen Industrial Internet Consortium. Bosch-Schraubtechnologie, Sensorik und IoT-Software werden zwischenzeitlich in zwei Testbeds des Industrial Internet Consortium mit Firmen wie Tech Mahindra, Cisco, National Instruments, Infosys, Intel und PTC erprobt.

CRN: Welche Strategie verfolgt Bosch bei der Umsetzung?

Schenkluhn: Ziel von Bosch ist es, Lösungen für die Bereiche vernetzte Mobilität, vernetzte Produktion, vernetzte Energiesysteme und vernetzte Gebäude anzubieten. Bosch ist in allen drei wesentlichen Bereichen des IoT aktiv: intelligente Dinge und Software-Plattformen wie auch Dienstleistungen und Anwendungen. Das Wichtigste im Vernetzungsgeschäft sind Software, Services und last but not least Sensorik. Bosch ist hier weltweit Marktführer: Schon heute arbeitet jedes zweite Smartphone mit Sensoren von Bosch.


  1. »Innovationskraft ist Stärke der deutschen Industrie«
  2. »Es gibt juristisch und technisch noch einiges zu tun«
  3. »Ökosysteme sind zentraler Bestandteil«

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