Materna-Studie: Nur bei 20 Prozent der Befragten gilt die IT als Motor des Business

ITIL kommt in deutschen Unternehmen voran – ITILv3 aber erst wenig

16. Oktober 2008, 22:58 Uhr |

Der De-Facto-Standard für das IT-Service-Management ITIL (IT Infrastructure Library) findet in deutschen Unternehmen verstärkt Anwendung. Dies zeigt eine Umfrage des Dortmunder IT-Dienstleister Materna unter 176 deutschen und österreichischen Unternehmen. Allerdings gibt es in Sachen Strategien und Business-Alignment noch Nachholbedarf.

Bereits fast drei Viertel (74 Prozent) der befragten Unternehmen setzen das Best-Practice-Werk
ITIL ein – im Jahr 2005 waren es erst 50 Prozent. Annähernd die Hälfte der Befragten beabsichtigt,
innerhalb der nächsten 24 Monate weitere IT-Service-Managementprozesse zu implementieren. Weitere
41 Prozent ziehen dies zumindest in Erwägung. "Der hohe Anteil von Befragten, die kurz- oder
mittelfristig weitere Prozesse implementieren wollen, veranschaulicht den Anspruch, weitere
Synergien realisieren zu wollen", so die Studie.

Besonders im Fokus scheinen die Themen Change- und Configuration-Management zu stehen: 90
Prozent der Befragten stufen die beiden Prozesse als wichtig beziehungsweise als sehr wichtig für
ihre IT-Organisation ein. 70 Prozent haben schon eine entsprechende Datenbank (CMDB) im Einsatz.
Nur elf Prozent der Befragten wollen keine CMDB einsetzen. Damit ist die Implementierung einer CMDB
eines der akuten Themen.

Die Serviceautomation, die für das Betreiben heutiger komplexer IT-Umgebungen notwendig ist,
steht dagegen noch am Anfang. Nur ein Fünftel der Befragten gibt an, Serviceautomation bereits
einzusetzen, immerhin 60 Prozent beschäftigen sich jedoch schon mit der Umsetzungsplanung einzelner
Themen. Weit verbreitet sind automatisiertes Server- und Application-Provisioning, automatisierte
Inventarisierung sowie Automation von System-Managementtätigkeiten.

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Noch sehr zögerlich ist dagegen die Akzeptanz der jüngsten Version ITILv3. Gut ein Jahr nach der
Veröffentlichung hat sich nur ein Fünftel der Studienteilnehmer aktiv mit ITILv3 beschäftigt. Mehr
als 37 Prozent haben sich bisher gar nicht damit befasst.

Entsprechend mau steht es um die Servicestrategie: Zwar adressiert ITILv3 mit dem Buch Service
Strategy in exponierter Form strategische Aspekte des IT-Service-Managements, doch noch sind laut
Studie strategische Ansätze im IT-Service-Management nicht weit verbreitet – auch wenn sie als
wichtig angesehen werden. Am wichtigsten ist hier das Festschreiben der strategischen Vorgaben,
gefolgt vom Service-Portfolio-Management.

Entsprechend bleibt die IT in ihrer Außenwirkung dem alten Bild als kostenverursachende
Technikabteilung noch sehr verhaftet. Erst 20 Prozent der befragten IT-Entscheider werden als Motor
des Geschäfts wahrgenommen. Mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen ihre
IT-Abteilung vorrangig als Technikspezialisten. Einem Viertel gilt die IT als Cost Center.

Und erst in 14 Prozent der Unternehmen wird das Business-IT-Alignment vollständig gelebt. Immer
orientieren sich 41 in vielen und 31 Prozent in ausgewählten Bereichen daran.

Das Fazit der Materna-Studie: "Die Umfrage zeigt, dass die IT fortgesetzt daran arbeiten muss,
sich und die angebotenen Dienstleistungen noch besser in der Gesamtorganisation zu vermarkten. Das
Cost-Center-Image ist zwingend abzulegen – die Positionierung als maßgeblicher Wertschöpfer für das
Business muss weiterhin forciert werden."

Armin Barnitzke/wg


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