Handygespräche über VoIP (Voice over Internet Protocol) werden zu einer großen und direkten Herausforderung für den 692,6 Milliarden Dollar schweren mobilen Sprachkommunikationsmarkt: Gartner prognostiziert, dass im Laufe der Zeit traditionelle, netzwerkbasierte Mobilfunkanbieter einen großen Anteil ihres Sprachumsatzes an neue VoIP-Anbieter verlieren werden.
Drittbetreiber werden mit anwendungsbasiertem mobilem VoIP den herkömmlichen, netzwerk-basierten
Anbietern einen großen Teil ihres Tortenstücks am fast 700 Milliarden Dollar großen Gesamtmarkt der
mobilen Sprachkommunikation abringen. Doch dieses gewaltige Potential steht zunächst Bedingungen
gegenüber, die eine rasche Expansion verzögern. Gartner rechnet daher mit diesen Effekten erst in
fünf, vielleicht sogar erst in acht Jahren.
"End-to-end Mobile VoIP wird sich solange nicht als Massenmarkt etablieren, bis die
Mobilfunknetze der vierten Generation – 4G – nicht vollständig implementiert sein werden, was
schätzungsweise erst 2017 der Fall sein wird", kommentiert Tole Hart, Research Director bei
Gartner. Dann wird es aber losgehen: "Wenn die elementaren Marktvoraussetzungen gegeben sind, wird
sich der Wandel hin zu Portalen mit mobilen VoIP-Angeboten sehr rasch vollziehen", prognostiziert
der Marktforscher.
Als Gründe gibt er die Annehmlichkeiten solcher Lösungen – etwa durch bessere
Integrationsmöglichkeiten – und die Kosteneinsparungspotenziale an. "Wir erwarten, dass in zehn
Jahren 30 Prozent des mobilen Sprachverkehrs über die Mobil-VoIP-Portalen von Drittanbietern wie
Google, Facebook, MySpace und Yahoo durchgeführt werden. Diese werden drahtlosen VoIP-Service in
ihr Kommunikationsangebot aufnehmen,"
Einige Drittanbieter, wie Skype, Truphone und Fring, die VoIP via Handys anbieten, haben sich in
den vergangenen Jahren etabliert und bieten Sprachdienste über WiFi und/oder ihr Mobilfunknetz.
Bislang habe dies, so Gartner, den effizientesten Weg dargestellt, um einen solchen Dienst zu
lancieren: Als Grund nennen die Auguren die Unzulänglichkeiten, die reinen Mobilfunknetzen der
dritten Generation derzeit noch anhaften. Mit dem Fortschreiten der 4G-Netzwerke – hierzu zählt
Gartner Wimax und die Mobilfunkweiterentwicklung LTE (Long Term Evolution) – in Verbindung mit
Smartphones, die mit offenen Betriebssystemen arbeiten, werde es aber sehr wahrscheinlich,
möglicherweise sogar unvermeidlich, dass drahtlose Sprachservices vollständig über VoIP abgewickelt
werden.
"In zehn Jahren wird bereits die Hälfte des mobilen Sprachverkehrs VoIP-basiert sein", orakelt
Akshay Sharma, Research Director bei Gartner. "Carrier werden solche Sprachdienste wegen der
erhöhten Kapazität und der geringeren Kosten über 4G-Netze anbieten, und Third-Party-Betreiber
nehmen diese in ihr Kommunikationsangebot auf."
Allerdings warnt Gartner auch vor einigen Faktoren, die diese Prozesse verzögern könnten: Hierzu
zählen eine verlangsamtes Ausrollen von 4G-Netzen aufgrund der derzeitigen Wirtschaftslage sowie
Pläne, 4G nur in großen Städten zu implementieren und von dort aus nur langsam auszubauen. Trotz
allem glauben die Analysten, dass in fünf bis zehn Jahren 4G-Netze sehr verbreitet sein werden und
damit mobiles VoIP einen sehr starken Einfluss ausüben wird.
Stefan Schwögler/CZ
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/t-mobile_blockiert_skype_auf_dem_iphone:/2009015/31899133_ha_CZ.html?thes=">T-Mobile
blockiert Skype auf dem iPhone
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/skype_kommt_auf_das_iphone:/2009014/31896053_ha_CZ.html?thes=">Skype kommt
auf das iPhone
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/fuer_mobile_anwendungen_wird_das_internet_unterbrechungsfrei:/2009014/31884810_ha_CZ.html?thes=">Für
mobile Anwendungen wird das Internet unterbrechungsfrei