Kevin Johnson, bislang Chef von Windows und Microsofts Online-Diensten, wechselt überraschend zu Juniper Networks.
Johnsons führte als President der Plattform- und Service-Abteilung sowohl den Bereich Windows
für PCs sowie den Onlinebereich. Damit war seine Abteilung der personalintensivste Bereich bei
Microsoft.
Nach dem Abgang von Johnson soll der Bereich jetzt zweigeteilt werden. Zum einen sollen alle
Windows-bezogenen Produkte zusammengefasst werden. Hierzu zählt außer Windows auch noch
Windows-Live. Der zweite Bereich umfasst das Onlinebusiness, bestehend aus Search, Onlinewerbung
und MSN.
Steve Ballmer will den Windows-Teil selbst übernehmen, sodass Steve Sinofsky, Jon DeVaan und
Bill Veghte direkt an ihn berichten. Ein Nachfolger für das Online-Geschäft stehe noch nicht fest,
und wird vermutlich von außen hinzugeholt werden. Übergangsweise soll Satya Nadella diesen Bereich
führen.
Der Abgang von Johnson kommt zu einer zeit, in der Microsofts Versuch einer Übernahme von Yahoo
immer unwahrscheinlicher wird. Johnson galt als großer Verfechter dieses Plans und war bei allen
Verhandlungen mit Yahoo und Jerry Yang zugegen.
Kevin Johnson kam 1992 zu Microsoft und galt als treuer Gefolgsmann von Steve Ballmer, der ihn
bis zum Senior Vice President aufsteigen ließ und ihm mit Windows Microsofts wichtigsten
Produktbereich anvertraute.
Harald Weiss/CZ/pk